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Richter

Gute Zeiten. Schlechte Zeiten. Jeder macht, was er will. Doch da, wo der Spaß für Gott aufhört, fangen die Richter Israels an. Ein Buch, was an Aktualität nichts verloren hat: Gott fängt da erst richtig an zu arbeiten, wo menschlich alles verloren scheint.

Gute Zeiten. Schlechte Zeiten. Jeder macht, was er will. Doch da, wo der Spaß für Gott aufhört, fangen die Richter Israels an. Ein Buch, was an Aktualität nichts verloren hat: Gott fängt da erst richtig an zu arbeiten, wo menschlich alles verloren scheint.

  • Intro
  • Kapitel 1 - 10
  • Kapitel 11 - 20
  • Kapitel 21
  • Kapitel:
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
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  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • Sprecher

    Detlef Kühlein

    Detlef ist der Erfinder und Produzent von bibletunes. Er träumt davon, dass jeder Mensch einen Zugang zur Bibel bekommt. Mit bibletunes wird dieser Traum wahr ...

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      • Episode 01
      • Richter 1 Teil 1  |  Richter 1

      Text:

      Die heutige Episode ist eine kurze Einführung in das Buch Richter – viel Spaß beim Hören!

      • Episode 02
      • Richter 1 Teil 2  |  Richter 1:1-11

      Text:

      Als Josua gestorben war, fragten die Israeliten den Herrn: „Welcher Stamm soll als erster losziehen und die Kanaaniter angreifen?“ 2 Der Herr antwortete: „Der Stamm Juda soll beginnen! Ich gebe das Land in seine Gewalt.“ 3 Da forderten die Männer von Juda den Stamm Simeon auf: „Kommt mit! Helft uns, die Kanaaniter aus dem Gebiet zu vertreiben, das uns zugeteilt wurde! Dann werden auch wir euch helfen, euer Gebiet einzunehmen.“ Die Männer von Simeon schlossen sich denen von Juda an. 4 Sie zogen in den Kampf, und der Herr schenkte ihnen den Sieg über die Kanaaniter und Perisiter. Bei Besek schlugen sie das feindliche Heer, das 10000 Mann stark war. 5 Dort stießen sie auch auf Adoni-Besek, den Herrscher über dieses Gebiet, und kämpften mit ihm. Als er merkte, dass die Kanaaniter und Perisiter die Schlacht verloren, 6 ergriff er die Flucht. Doch die Israeliten jagten ihm nach und fassten ihn. Sie hieben ihm die Daumen und die großen Zehen ab. 7 Da sagte Adoni-Besek: „Siebzig Königen habe ich die Daumen und die großen Zehen abhacken lassen. Sie mussten die Abfälle unter meinem Tisch aufsammeln. Nun zahlt Gott mir heim, was ich getan habe.“ Man brachte ihn nach Jerusalem, und dort starb er. 8 Die Männer des Stammes Juda griffen Jerusalem an und eroberten es. Sie töteten die Bewohner mit dem Schwert und steckten die Stadt in Brand. 9 Danach zogen sie weiter und kämpften gegen die Kanaaniter im judäischen Bergland, in der südlichen Steppe und in der Gegend zwischen dem Mittelmeer und dem judäischen Bergland. 10 Sie griffen Hebron an, das früher Kirjat-Arba hieß, und besiegten dort die Kanaaniter Scheschai, Ahiman und Talmai mit ihren Sippen. 11 Dann zogen sie zur Stadt Debir, die man damals noch Kirjat-Sefer nannte.

      • Episode 03
      • Richter 1 Teil 3  |  Richter 1:12-21

      Text:

      Kaleb, der judäische Heerführer, versprach seinen Männern: „Wer Kirjat-Sefer erobert, der erhält meine Tochter Achsa zur Frau!“ 13 Kalebs jüngerem Bruder Otniël, dem Sohn des Kenas, gelang es, die Stadt einzunehmen. Dafür sollte er Achsa zur Frau bekommen. 14 Achsa drängte Otniël, Kaleb um einen Acker zu bitten, aber ohne Erfolg. Als sie dann am Tag der Hochzeit mit ihrem Vater auf dem Weg zu Otniël war, sprang sie plötzlich vom Esel ab. „Was willst du?“, fragte Kaleb. 15 „Gib mir zum Abschied deinen Segen und ein Geschenk!“, bat sie. „Du lässt mich in trockenes Südland ziehen, darum gib mir bitte ein Grundstück mit Wasserstellen!“ Da schenkte er ihr von seinem Besitz die oberen und unteren Quellen. 16 Die Keniter, die Nachkommen von Moses Schwiegervater, waren einst mit dem Stamm Juda aus der Palmenstadt1 in die Wüste Juda südlich von Arad gekommen und hatten sich dort angesiedelt. 17 Die Männer der Stämme Juda und Simeon zogen nun weiter und nahmen die kanaanitische Stadt Zefat ein. Sie vernichteten alle Bewohner nach Gottes Befehl und gaben dem Ort den Namen Horma („Vernichtung“). 18 Dann eroberten die judäischen Soldaten die Städte Gaza, Aschkelon und Ekron mit den umliegenden Gebieten. 19 Der Herr half ihnen, das Bergland einzunehmen. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Bewohner der Küstenebene zu vertreiben, denn diese besaßen eiserne Streitwagen. 20 Kaleb erhielt die Stadt Hebron, wie Mose es befohlen hatte. Er vertrieb von dort die drei Nachkommen Anaks mit ihren Sippen. 21 Der Stamm Benjamin ließ die Jebusiter in Jerusalem wohnen. Bis heute leben sie dort neben den Benjaminitern.

      • Episode 04
      • Richter 1 Teil 4  |  Richter 1:22-36

      Text:

      Die Stämme Ephraim und Manasse brachen auf und zogen nach Bethel, das früher Lus hieß. Als sie die Gegend auskundschaften wollten, um die Stadt zu erobern, half der Herr ihnen: 24 Ihre Späher entdeckten einen Mann, der gerade die Stadt verließ. Sie hielten ihn an und sagten: „Zeig uns, wie wir nach Bethel hineinkommen! Dafür werden wir dich verschonen.“ 25 Da zeigte er ihnen einen unbewachten Zugang zur Stadt. Sie drangen ein und töteten alle Einwohner mit dem Schwert. Nur den Mann und seine Verwandten ließen sie am Leben. 26 Er ging ins Land der Hetiter und gründete dort eine Stadt namens Lus, die es heute noch gibt. 27 Die Einwohner der Städte Bet-Schean, Taanach, Dor, Jibleam, Megiddo und der umliegenden Orte vertrieb der Stamm Manasse nicht, und so konnten die Kanaaniter dort weiterhin wohnen. 28 Als das Volk Israel mächtig wurde, machte es sie zu Fronarbeitern, doch es gelang ihm immer noch nicht, sie zu vertreiben. 29 Die Ephraimiter gestatteten den Kanaanitern aus Geser, in ihrem Gebiet zu bleiben. 30 Der Stamm Sebulon vertrieb die Kanaaniter nicht aus Kitron und Nahalol. Sie blieben als Fronarbeiter dort. 31 Der Stamm Asser schickte weder die Einwohner von Akko fort noch die von Sidon, Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Rehob. 32 So lebte Asser mitten unter den Kanaanitern, die das Land schon vorher bewohnt hatten. 33 Der Stamm Naftali vertrieb die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat nicht, sondern siedelte sich unter den Einheimischen an. Er verpflichtete die beiden Städte aber zum Frondienst. 34 Die Daniter versuchten, die Ebene in Besitz zu nehmen, wurden aber von den Amoritern in die Berge zurückgedrängt. 35 Die Amoriter weigerten sich, aus Har-Heres, Ajalon und Schaalbim zu weichen. Doch die Stämme Ephraim und Manasse gewannen die Oberhand und zwangen sie zur Fronarbeit. 36 Die Grenze der Amoriter begann am Pass von Akrabbim und führte von dort über den Felsen und weiter hinauf.

      • Episode 05
      • Richter 2 Teil 1  |  Richter 2:1-5

      Text:

      Der Engel des Herrn kam von Gilgal nach Bochim und sagte zu den Israeliten: „Ich habe euch aus Ägypten befreit und in das Land gebracht, das ich euren Vorfahren versprochen habe. Damals schwor ich, meinen Bund mit euch niemals zu brechen. 2 Ich befahl: ‚Lasst euch nicht mit den Bewohnern dieses Landes ein! Zerstört ihre Götzenaltäre!‘ Doch was habt ihr getan? Ihr habt nicht auf mich gehört! 3 Darum werde ich diese Völker nicht mehr aus eurem Gebiet vertreiben. Mein Entschluss steht fest! Sie werden euch großes Leid zufügen und euch mit ihren Götzen ins Verderben stürzen.“ 4 Als der Engel des Herrn dies gesagt hatte, begannen die Israeliten laut zu weinen. 5 Sie brachten dem Herrn Opfer dar und nannten den Ort Bochim („Weinende“).

      • Episode 06
      • Richter 2 Teil 2  |  Richter 2:6-15

      Text:

      Vor seinem Tod hatte Josua das Volk verabschiedet, und jeder Stamm war in sein Gebiet gezogen, um es in Besitz zu nehmen. 7 Die Israeliten blieben dem Herrn treu, solange Josua lebte und nach ihm die Ältesten, die noch selbst gesehen hatten, wie der Herr ihrem Volk mit machtvollen Taten geholfen hatte. 8 Josua, der Sohn Nuns, der Diener des Herrn, starb im Alter von 110 Jahren. 9 Man begrub ihn auf dem Grundstück, das ihm und seinen Nachkommen gehören sollte; es lag in Timnat-Heres nördlich des Berges Gaasch im Gebirge Ephraim. 10 Als von seiner Generation keiner mehr lebte, gab es eine neue Generation, die den Herrn weder kannte noch wusste, was er für Israel getan hatte. 11 Sie taten, was der Herr verabscheute: Sie dienten anderen Göttern 12 und wandten sich ab vom Herrn, dem Gott ihrer Vorfahren, der ihr Volk aus Ägypten befreit hatte. Den Götzen der Völker ringsum liefen sie nach und beteten sie an. Damit forderten sie den Zorn des Herrn heraus. 13 Sie kehrten ihm den Rücken und dienten dem Gott Baal und der Göttin Aschera. 14 Der Herr war zornig auf die Israeliten. Er sorgte dafür, dass Räuberbanden sie ausplünderten und ihre Nachbarvölker mächtiger wurden als sie. Nun konnten die Israeliten sich nicht mehr behaupten. 15 Was sie auch unternahmen, um sich zu verteidigen – der Herr ließ es ihnen misslingen. Sie gerieten in große Bedrängnis, so wie er es ihnen angekündigt hatte.

      • Episode 07
      • Richter 2 Teil 3  |  Richter 2:16-23

      Text:

      Da berief der Herr Männer zu Führern seines Volkes, die es aus der Gewalt der Feinde befreiten. Sie wurden Richter genannt. 17 Aber auch auf die Richter hörten die Israeliten nicht, sondern warfen sich fremden Göttern an den Hals und beteten sie an. So kamen sie bald wieder von dem Weg ab, den ihre Vorfahren gegangen waren. Damals hatten die Israeliten sich noch an die Gebote des Herrn gehalten, doch nun taten sie, was sie wollten. 18 Wenn sie dann aber verzweifelt klagten, weil ihre Feinde sie hart bedrängten und unterdrückten, hatte der Herr Erbarmen mit ihnen. Er berief einen Richter und half ihm, das Volk zu retten. Solange der Richter lebte, waren die Israeliten in Sicherheit. 19 Nach seinem Tod aber schlugen sie wieder ihre alten Wege ein. Sie verehrten andere Götter, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Dabei trieben sie es noch schlimmer als ihre Vorfahren. Stur hielten sie an ihren Machenschaften fest und ließen sich durch nichts davon abbringen.20 Da wurde der Herr wieder zornig auf sie und sprach: „Dieses Volk hat den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe. Sie wollen nicht auf mich hören. 21 Darum werde ich die Völker, die seit Josuas Tod noch im Land sind, nicht vertreiben; sie sollen dort bleiben. 22 Durch sie will ich die Israeliten auf die Probe stellen und sehen, ob sie sich an meine Gebote halten wie ihre Vorfahren oder nicht.“ 23 So vertrieb der Herr die Völker, die Josua nicht besiegen konnte, nicht sofort aus dem Land, sondern ließ sie dort wohnen.

      • Episode 08
      • Richter 3 Teil 1  |  Richter 3:1-4

      Text:

      Der Herr ließ einige Völker im Land Kanaan bleiben, um Israel auf die Probe zu stellen. 2 Auch wollte er die neue Generation lehren, wie man Krieg führt. Denn sie hatte die Eroberung Kanaans nicht miterlebt. Folgende Völker wohnten weiter im Land: 3 die Philister mit ihren fünf Fürsten, die Kanaaniter und Sidonier und alle Hiwiter im Libanongebirge zwischen dem Berg Baal-Hermon und der Gegend von Hamat. 4 Durch sie wollte der Herr die Israeliten prüfen und sehen, ob sie seine Gebote befolgten, die er ihren Vorfahren durch Mose gegeben hatte.

      • Episode 09
      • Richter 3 Teil 2  |  Richter 3:5-14

      Text:

      Die Israeliten lebten mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern. 6 Sie vermischten sich mit diesen Völkern und dienten ihren Göttern. 7 Sie taten, was der Herr verabscheute, vergaßen ihn und verehrten die Götzen Baal und Aschera. 8 Da wurde der Herr zornig auf sein Volk und gab es in die Gewalt Kuschan-Rischatajims, des Königs von Nord-Mesopotamien. Acht Jahre lang wurde es von ihm unterdrückt. 9 Als die Israeliten zum Herrn um Hilfe schrien, schenkte er ihnen einen Befreier: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs. 10 Otniël wurde vom Geist des Herrn erfasst, er stellte sich an die Spitze des israelitischen Heers und führte es in die Schlacht. Der Herr half ihm, Kuschan-Rischatajim, den König von Nord-Mesopotamien, zu besiegen. 11 Vierzig Jahre lang herrschte Frieden. Dann starb Otniël, der Sohn des Kenas, 12 und die Israeliten taten wieder, was der Herr verabscheute. Darum ließ er Eglon, den König von Moab, zu einem mächtigen Feind Israels werden. 13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, führte Krieg gegen die Israeliten und besiegte sie. Er nahm die Palmenstadt Jericho ein 14 und unterwarf Israel achtzehn Jahre lang.

      • Episode 10
      • Richter 3 Teil 3  |  Richter 3:15-31

      Text:

      Die Israeliten schrien zum Herrn um Hilfe, und wieder gab er ihnen einen Befreier: Ehud, den Sohn Geras, vom Stamm Benjamin, einen Linkshänder. Ihn sandten die Israeliten zum Moabiterkönig Eglon, um den Tribut zu entrichten. 16 Ehud fertigte ein zweischneidiges Schwert an, das etwa dreißig Zentimeter lang war, und versteckte es unter seinem Gewand an der rechten Seite. 17 Er brachte den Tribut zu König Eglon, der ein sehr dicker Mann war. 18 Dann schickte er die Männer fort, die ihn als Lastträger begleitet hatten. 19-20 Auch er verließ den Palast und ging in Richtung Gilgal. Als er dort die Stelle erreichte, wo die Götterstatuen standen, kehrte er noch einmal zu Eglon zurück. Der König saß gerade im kühlen Obergemach, das nur für ihn bestimmt war. Ehud trat ein und sagte zu ihm: „Ich habe eine geheime Botschaft für dich!“ „Lasst uns allein!“, befahl der König seinen Dienern. Als sie hinausgegangen waren, sagte Ehud: „Die Botschaft, die ich für dich habe, ist von Gott!“ Eglon stand auf. 21 Da packte Ehud mit der linken Hand das Schwert, das er an der rechten Seite trug, zog es hervor und stieß es Eglon in den Bauch. 22 Die Klinge drang so tief ein, dass das Fett den Griff umschloss und die Spitze zwischen den Beinen wieder herauskam. Ehud ließ das Schwert stecken 23 und trat in die Halle hinaus. Er schloss die Tür, sperrte sie zu und floh. 24 Bald darauf kamen Eglons Diener und merkten, dass der Raum verschlossen war. „Der König muss sicher gerade austreten“, sagten sie zueinander 25 und warteten eine Weile, doch die Tür ging nicht auf. Schließlich kam es ihnen merkwürdig vor. Sie holten den Schlüssel und öffneten das Obergemach. Dort fanden sie den König tot am Boden liegen. 26 Ehud aber war entkommen, während die Diener gewartet hatten. Er hatte bereits die Götterstatuen bei Gilgal hinter sich gelassen und floh weiter nach Seïra. 27 Dort im Gebirge Ephraim ließ er das Horn blasen, um die Israeliten zur Schlacht zu versammeln. Sie folgten ihm ins Jordantal. 28 „Mir nach!“, rief er. „Der Herr gibt euch den Sieg über die Moabiter!“ Sie zogen mit Ehud hinab und besetzten die Jordanübergänge, um den Feinden den Fluchtweg abzuschneiden.29 Dann kämpften sie gegen die Moabiter und töteten an die 10000 gute, erfahrene Soldaten, keiner entkam. 30 So mussten sich die Moabiter der Macht der Israeliten beugen, und achtzig Jahre lang herrschte Frieden. 31 Nach Ehud gab es einen weiteren Befreier Israels: Schamgar, den Sohn Anats. Er tötete 600 Philister mit einem Ochsenstecken.

      • Episode 11
      • Richter 4 Teil 1  |  Richter 4:1-5

      Text:

      Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten erneut, was der Herr verabscheute. 2-3 Da ließ der Herr ihr Gebiet vom Kanaaniterkönig Jabin erobern, der regierte in Hazor und besaß 900 eiserne Streitwagen. Sein Heerführer hieß Sisera, er hatte sein Truppenlager in Haroschet-Gojim aufgeschlagen. Zwanzig Jahre lang quälte und unterdrückte Jabin die Israeliten. Da schrien sie zum Herrn um Hilfe. 4 Zu jener Zeit war die Prophetin Debora Israels Richterin. Sie war mit einem Mann namens Lappidot verheiratet 5 und wohnte bei der nach ihr benannten Debora-Palme zwischen Rama und Bethel im Gebirge Ephraim. Dorthin kamen die Israeliten, um sich von ihr Recht sprechen zu lassen.

      • Episode 12
      • Richter 4 Teil 2  |  Richter 4:6-16

      Text:

      Eines Tages ließ Debora Barak, den Sohn Abinoams, aus Kedesch im Stammesgebiet von Naftali zu sich kommen. Sie sagte zu ihm: „Der Herr, der Gott Israels, befiehlt dir: ‚Rufe 10000 Soldaten aus den Stämmen Naftali und Sebulon zusammen, und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor! 7 Ich werde dafür sorgen, dass Sisera, der Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seinem Heer zum Fluss Kischon kommt. Dort gebe ich ihn in deine Gewalt.'“ 8 Barak antwortete: „Ich werde nur gehen, wenn du mitkommst. Ohne dich unternehme ich nichts.“ 9 „Ich komme mit“, willigte Debora ein, „aber der Ruhm dieses Feldzugs wird nicht dir gehören, denn der Herr wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken!“ Zusammen mit Barak machte sich Debora auf den Weg nach Kedesch. 10 Dort rief Barak die Stämme Sebulon und Naftali zusammen. 10000 Mann folgten ihm auf den Berg Tabor, und Debora begleitete sie. 11 Zu jener Zeit schlug ein Keniter namens Heber seine Zelte bei dem großen Baum von Zaanannim in der Nähe von Kedesch auf. Die Keniter waren Nachkommen von Hobab, dem Schwager des Mose. Heber hatte sich von seiner Sippe getrennt und war allein weitergezogen. 12 Man meldete Sisera, dass Barak, der Sohn Abinoams, ein Heer auf den Berg Tabor geführt hatte. 13 Da brach er von Haroschet-Gojim auf und zog mit den 900 eisernen Streitwagen und seinem ganzen Heer zum Fluss Kischon. 14 „Greif an“, forderte Debora Barak auf. „Der Herr wird euch vorangehen und euch noch heute den Sieg über Sisera geben!“ Da stieg Barak mit seinen 10000 Soldaten vom Berg Tabor herab. 15 Als sie mit dem Schwert in der Hand angriffen, ließ der Herr das ganze Heer der Kanaaniter in Panik geraten. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuß. 16 Baraks Männer verfolgten die fliehenden Truppen und ihre Wagen bis nach Haroschet-Gojim. Sie töteten alle Soldaten, nicht einer kam mit dem Leben davon.

      • Episode 13
      • Richter 4 Teil 3  |  Richter 4:17-24

      Text:

      Sisera floh zu Fuß zum Zelt Jaëls, der Frau des Keniters Heber. Denn zwischen Heber und Jabin, dem König von Hazor, herrschte Frieden. 18 Jaël trat aus dem Zelt, lief Sisera entgegen und rief: „Komm herein, mein Herr! Hier bist du sicher!“ Da ging er in ihr Zelt und legte sich hin. Jaël deckte ihn zu. 19 „Gib mir bitte etwas Wasser“, sagte er, „ich habe Durst.“ Jaël öffnete den Milchschlauch und ließ Sisera trinken. Dann deckte sie ihn wieder zu. 20 „Stell dich an den Eingang!“, bat er sie. „Wenn einer kommt und fragt, ob jemand im Zelt ist, sag nein!“ 21 Erschöpft fiel er in einen tiefen Schlaf. Jaël nahm einen Zeltpflock und einen Hammer, schlich sich an Sisera heran und schlug den Pflock durch seine Schläfen in den Boden. So starb er. 22 Kurz darauf traf Barak ein, der Sisera verfolgte. Jaël ging ihm entgegen und sagte: „Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.“ Barak trat in das Zelt und sah Sisera mit dem Zeltpflock in der Schläfe tot am Boden liegen. 23 An diesem Tag fügte Gott dem Kanaaniterkönig Jabin durch die Israeliten eine schwere Niederlage zu. 24 Danach gewannen sie immer mehr Macht über Jabin, und schließlich vernichteten sie ihn ganz.

      • Episode 14
      • Richter 5 Teil 1  |  Richter 5:1-11

      Text:

      Am Tag des Sieges sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, dieses Lied: 2 Preist den Herrn für Israels Helden, die ihre Stärke bewiesen, und für das Volk, das freiwillig kämpfte! 3 Hört her, ihr Könige, gebt Acht, ihr Herrscher: Für den Herrn will ich singen, ja, singen und musizieren will ich für den Herrn, den Gott Israels! 4 Herr, du stiegst herab vom Gebirge Seïr, aus den Steppen Edoms kamst du herbei. Da bebte die Erde, und Regen fiel vom Himmel, das Wasser strömte aus den Wolken nieder. 5 Die Berge gerieten ins Wanken, als der Herr kam, als der Gott Israels sich am Sinai zeigte. 6 Zur Zeit Schamgars, des Sohnes Anats, und in den Tagen Jaëls waren die Straßen leer: Wer auf Reisen war, ging auf gut versteckten Pfaden. 7 Felder und Dörfer lagen verwaist, bis ich mich erhob, ja, bis ich, Debora, aufstand, die Mutter Israels. 8 Mein Volk hatte sich neue Götter erwählt, und dann brach der Feind durch die Tore herein. Bei vierzigtausend Männern in Israel fand sich kein Schild und kein Speer! 9 Doch nun bin ich stolz auf die Heerführer Israels und auf alle Soldaten, die freiwillig kämpften. Ja, preist den Herrn, 10 singt, die ihr auf weißen Eseln reitet und dabei auf kostbaren Decken sitzt, singt auch ihr, die ihr zu Fuß gehen müsst! 11 Hört, dort am Brunnen, wo man das Vieh tränkt, rühmen sie die mächtigen Taten des Herrn! Sie erzählen, wie er seinem Volk geholfen hat. Israel konnte die Berge wieder verlassen und ist in seine Städte zurückgekehrt.

      • Episode 15
      • Richter 5 Teil 2  |  Richter 5:12-23

      Text:

      Auf, Debora, auf, sing ein Lied! Steh auf, Barak, du Sohn Abinoams, und führe die Gefangenen fort! 13 Die letzten mutigen Soldaten kamen herab vom Gebirge und schlossen sich den Führern Israels an. Das Volk des Herrn kam zu mir, bereit zum Kampf: 14 Die Ephraimiter rückten an aus Amaleks Land, gefolgt von den Männern aus Benjamin. Machirs Sippe kam mit ihren Oberhäuptern und Sebulon mit seinen Truppenführern. 15 Auch Issaschars Fürsten halfen Debora, und seine Soldaten folgten Barak ins Tal. Der Stamm Ruben aber blieb in seinem Gebiet und beriet ohne Ende, ob er mitkommen sollte. 16 Warum bist du bei deinen Herden geblieben? Um den Flöten der Hirten zu lauschen? Der Stamm Ruben blieb in seinem Gebiet und beriet ohne Ende, ob er mitkommen sollte. 17 Die Sippen aus Gilead ruhten sich jenseits des Jordan aus. Warum ist der Stamm Dan bei seinen Schiffen geblieben? Die Soldaten von Asser saßen am Ufer des Meeres, untätig blieben sie an seinen Buchten. 18 Doch Sebulon wagte sein Leben, zusammen mit Naftali zog er aufs Schlachtfeld, ohne Furcht vor dem Tod. 19 Könige kamen und kämpften, Kanaans Könige führten Krieg gegen Israel bei Taanach am Fluss von Megiddo. Doch sie brachten kein Silber als Beute zurück. 20 Vom Himmel her griffen die Sterne Sisera an, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen ihn und sein Volk! 21 Der Fluss Kischon, der schon seit Urzeiten fließt, riss die Feinde mit sich fort. Sei stark, Debora, verlier nicht den Mut! 22 Die Pferde der Feinde galoppierten davon, unter ihren Hufen dröhnte die Erde. 23 „Verflucht sei die Stadt Meros!“, rief der Engel des Herrn. Ja, Unheil soll ihre Bewohner treffen! Denn sie kamen dem Herrn nicht zu Hilfe, sie standen den Soldaten Israels nicht bei.

      • Episode 16
      • Richter 5 Teil 3  |  Richter 5:24-31

      Text:

      Preist Jaël, die Frau des Keniters Heber, rühmt sie mehr als jede andere Frau! Möge Gott sie reicher beschenken als alle Frauen, die in Zelten zu Hause sind. 25 Als Sisera um Wasser bat, reichte sie Milch, gab ihm Sahne im kostbaren Gefäß. 26 Doch dann fasste sie mit der Linken den Pflock und mit der Rechten den wuchtigen Hammer. Sie erschlug Sisera, zertrümmerte seinen Schädel und durchbohrte ihm die Schläfe.1 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen, geschlagen lag er da. Er krümmte sich zu ihren Füßen und starb. 28 Zu Hause hielt seine Mutter Ausschau nach ihm. Sie blickte aus dem Fenster und rief voller Sorge: „Warum sehe ich seinen Streitwagen noch nicht? Was hält seine Pferde bloß auf?“ 29 Ihre weisen Beraterinnen beruhigten sie, und sie klammerte sich an ihre Worte: 30 „Unser Volk macht gewiss Beute und teilt sie auf: ein oder zwei Mädchen für jeden Mann und bunte Gewänder für Sisera. Ja, bunte Kleider bringen sie mit und zwei kostbare Tücher als Schmuck um deinen Hals!“ 31 Herr, mögen all deine Feinde sterben wie Sisera! Doch wer dich liebt, gleicht der Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht! Nach dem Sieg Baraks über die Kanaaniter herrschte vierzig Jahre lang Frieden im Land.

      • Episode 17
      • Richter 6 Teil 1  |  Richter 6:1-10

      Text:

      Die Israeliten taten, was der Herr verabscheute. Da ließ er die Midianiter sieben Jahre lang über sie herrschen. 2 Die Israeliten wurden von ihnen so schwer unterdrückt, dass sie sich in Felsklüften, in Höhlen und auf den Bergen verstecken mussten. 3 Immer wenn sie ihre Felder in der Ebene bestellt hatten, kamen die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinenstämme aus dem Osten, 4 machten sich im Land breit und vernichteten die ganze Ernte bis nach Gaza am Mittelmeer. Sie ließen nichts übrig, wovon das Volk Israel sich ernähren konnte, und raubten auch alle Schafe, Ziegen, Rinder und Esel. 5 Mit ihren Herden und Zelten fielen sie wie ein Heuschreckenschwarm über Israel her. Niemand konnte sie und ihre Kamele zählen. So drangen sie immer wieder ins Land ein und verwüsteten es. 6-7 Die Israeliten gerieten dadurch tief ins Elend. Als sie zum Herrn um Hilfe schrien, 8 sandte er einen Propheten zu ihnen, der verkündete: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit und hierher gebracht. 9 Aus der Gewalt der Ägypter und aller anderen Unterdrücker habe ich euch gerettet. Ich vertrieb sie und gab euch ihr Land. 10 Damals sagte ich zu euch: ‚Ich bin der Herr, euer Gott. Verehrt nicht die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt.‘ Aber ihr habt nicht auf mich gehört!“

      • Episode 18
      • Richter 6 Teil 2  |  Richter 6:11-18

      Text:

      Der Engel des Herrn kam nach Ofra und setzte sich unter eine Terebinthe auf dem Grundstück, das Joasch gehörte, einem Mann aus der Sippe Abiëser. Joaschs Sohn Gideon drosch gerade Weizen in einer Kelter, um das Getreide vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. 12 Da erschien ihm der Engel des Herrn und sagte: „Der Herr steht dir bei, du starker Kämpfer!“ 13 Gideon erwiderte: „Ach, mein Herr, wenn Gott uns wirklich beisteht, warum geht es uns dann so schlecht? Wo sind all die Wunder, von denen unsere Eltern uns erzählt haben? Sie sagen, der Herr habe uns aus Ägypten befreit. Aber was ist jetzt? Er hat uns verlassen und den Midianitern ausgeliefert!“ 14 Der Herr sah Gideon an und sagte: „Ich gebe dir einen Auftrag: Geh, und rette Israel aus der Gewalt der Midianiter! Du hast die Kraft dazu!“ 15 „Aber wie soll ich Israel denn retten?“, rief Gideon. „Meine Sippe ist die kleinste in Manasse, und ich bin der Jüngste in unserer Familie.“ 16 Der Herr versprach: „Ich helfe dir! Du wirst die Midianiter schlagen, als hättest du es nur mit einem einzigen Mann zu tun.“ 17 Gideon entgegnete: „Ich habe es nicht verdient, dass du mich anhörst. Aber wenn du willst, dann gib mir bitte ein Zeichen, dass du Gott bist, der jetzt mit mir spricht. 18 Ich möchte dir eine Gabe holen. Bitte geh nicht weg, bis ich wiederkomme.“ Der Herr antwortete: „Ich bleibe, bis du zurück bist.“

      • Episode 19
      • Richter 6 Teil 3  |  Richter 6:19-24

      Text:

      Gideon ging ins Haus, nahm gut zehn Kilogramm Mehl und backte ungesäuerte Brote. Danach schlachtete er einen jungen Ziegenbock und bereitete ihn zu; das Fleisch legte er in einen Korb, und die Brühe goss er in einen Topf. Nun brachte er das Essen hinaus zur Terebinthe und bot es dem Engel an. 20 Doch der Engel sagte zu ihm: „Nimm das Fleisch und das Brot, und leg es auf den Felsen hier! Die Brühe gieß aus!“ Gideon gehorchte. 21 Der Engel des Herrn streckte seinen Stab aus und berührte damit das Fleisch und das Brot. Da kam Feuer aus dem Felsen und verzehrte das Essen. Zugleich verschwand der Engel. 22 Nun hatte Gideon keinen Zweifel mehr, er rief: „Herr, ich muss sterben, denn ich habe deinen Engel mit eigenen Augen gesehen!“ 23 Da sprach der Herr zu ihm: „Hab keine Angst! Du wirst nicht sterben. Ich schenke dir Glück und Frieden.“ 24 Gideon baute einen Altar und gab ihm den Namen: „Der Herr ist Friede.“ Er steht bis heute bei Ofra, der Stadt der Abiësriter.

      • Episode 20
      • Richter 6 Teil 4  |  Richter 6:25-32

      Text:

      In der folgenden Nacht sprach der Herr zu Gideon: „Nimm den siebenjährigen Stier deines Vaters, das zweitbeste Tier aus seiner Herde! Reiß den Altar Baals nieder, der deinem Vater gehört, und hau die Götterstatue der Aschera um, die dort steht! 26 Dann bau für mich, den Herrn, deinen Gott, einen Altar an der höchsten Stelle eurer Bergfestung. Schichte das Holz der Statue darauf, und bring den Stier als Brandopfer dar!“ 27 Gideon nahm zehn seiner Knechte mit und führte aus, was der Herr ihm befohlen hatte. Er tat es jedoch nicht am Tag, sondern in der Nacht, weil er Angst vor der Familie seines Vaters und vor den Männern der Stadt hatte. 28 Am frühen Morgen entdeckten die Bewohner der Stadt, dass der Altar Baals niedergerissen und die Statue der Aschera umgehauen war. Sie sahen auch den neuen Altar, auf dem Gideon den Stier geopfert hatte. 29 „Wer hat das getan?“, fragten sie einander. Man forschte nach und fand schließlich heraus: „Gideon, der Sohn Joaschs, war es!“ 30 Da forderten die Männer der Stadt von Joasch: „Liefere uns deinen Sohn aus! Er muss sterben, denn er hat den Altar Baals niedergerissen und die Götterstatue umgehauen.“ 31 Joasch antwortete den Versammelten: „Wollt ihr etwa Baal verteidigen? Wollt ihr ihn retten? Wer für Baal kämpft, wird noch in dieser Nacht getötet! Wenn Baal wirklich ein Gott ist, dann soll er sich doch selbst dafür rächen, dass sein Altar zerstört worden ist.“ 32 Weil Gideon den Altar Baals niedergerissen hatte, nannte man ihn von da an Jerubbaal („Baal soll sich an ihm rächen“).

      • Episode 21
      • Richter 6 Teil 5  |  Richter 6:33-40

      Text:

      Alle Midianiter, Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten versammelten sich, überquerten den Jordan und schlugen ihr Lager in der Ebene Jesreel auf. 34 Da wurde Gideon vom Geist des Herrn ergriffen. Er blies das Horn und rief die Männer der Sippe Abiëser auf, ihm zu folgen. 35 Er sandte auch Boten zum ganzen Stamm Manasse und zu den Stämmen Asser, Sebulon und Naftali. Sie folgten dem Aufruf und schlossen sich Gideons Truppe an. 36 Gideon betete: „Bitte gib mir ein Zeichen, dass du Israel wirklich durch mich befreien willst, wie du es angekündigt hast. 37 Ich lege frisch geschorene Wolle auf den Dreschplatz. Lass doch morgen früh die Wolle vom Tau nass sein, den Boden ringsum aber trocken! Dann weiß ich, dass du Israel durch mich retten möchtest, wie du es gesagt hast.“ 38 Was Gideon erbeten hatte, geschah. Als er am nächsten Morgen früh aufgestanden war, presste er den Tau aus der Wolle. Das Wasser füllte eine ganze Schale. 39 Da sagte Gideon zu Gott: „Sei nicht zornig, wenn ich dich noch einmal um etwas bitte! Ich möchte es nur noch dies eine Mal mit der Wolle versuchen. Lass sie trocken bleiben und den ganzen Boden nass vom Tau sein.“ 40 In der folgenden Nacht erhörte Gott wieder sein Gebet: Die Wolle allein blieb trocken, und auf dem Boden ringsum lag Tau.

      • Episode 22
      • Richter 7 Teil 1  |  Richter 7:1-8

      Text:

      In aller Frühe führte Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, sein Heer zur Quelle Harod. Dort schlugen sie ihr Lager auf. Nördlich von ihnen im Tal lagerten die Midianiter am Fuß des Hügels More. 2 Der Herr sprach zu Gideon: „Du hast zu viele Soldaten! Diesem großen Heer will ich nicht den Sieg über die Midianiter schenken! Sonst werden die Israeliten mir gegenüber prahlen: ‚Wir haben uns aus eigener Kraft befreit!‘ 3 Ruf deshalb im Lager aus, dass alle, die Angst haben, umkehren sollen!“ So verkleinerte Gideon sein Heer.1 22000 Mann machten kehrt, und 10000 blieben zurück. 4 Doch der Herr sagte zu Gideon: „Es sind immer noch zu viele! Führ sie zur Quelle hinab. Ich will dort selbst noch einmal auswählen. Ich werde dir sagen, wer mit dir ziehen soll und wer nicht.“ 5 Gideon ging mit den Männern an die Quelle. Der Herr befahl ihm: „Alle, die das Wasser mit der Hand schöpfen und es dann auflecken wie ein Hund, stell auf die eine Seite! Auf die andere Seite lass alle gehen, die sich zum Trinken hingekniet haben.“ 6 300 Mann führten das Wasser mit der Hand zum Mund, alle anderen knieten zum Trinken nieder. 7 Da sprach der Herr zu Gideon: „Durch die 300 Männer, die das Wasser aus der Hand getrunken haben, werde ich Israel befreien und die Midianiter in deine Gewalt geben! Alle anderen sollen nach Hause gehen.“ 8 Gideon entließ die Männer und behielt nur die 300 bei sich. Sie übernahmen die Vorräte und die Signalhörner der anderen. All dies geschah oberhalb der Talebene, in der die Midianiter lagerten.

      • Episode 23
      • Richter 7 Teil 2  |  Richter 7:8-15

      Text:

      In der Nacht sprach der Herr zu Gideon: „Greif die Midianiter an! Ich gebe ihr Lager in deine Gewalt! 10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter 11 und hör dir an, was sie dort reden. Das wird dir Mut geben, sie anzugreifen!“ Da ging Gideon mit Pura zum Lager hinab und schlich sich an die bewaffneten Vorposten heran. 12 Die Midianiter, Amalekiter und die vielen Beduinen aus dem Osten hatten sich im Tal ausgebreitet wie ein Heuschreckenschwarm. Ihre Kamele waren so zahlreich wie der Sand am Meer. 13 Gideon kam ganz nahe an die feindlichen Soldaten heran und hörte, wie ein Mann zu seinem Kameraden sagte: „Ich muss dir etwas erzählen! Ich habe geträumt, dass ein riesiges Gerstenbrot in unser Lager gerollt ist. Es hat ein Zelt getroffen und umgerissen. Alles flog durcheinander und stürzte zu Boden.“ 14 Der andere erwiderte: „Das kann nur eins bedeuten: das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes Joaschs! Gott wird ihm den Sieg über uns Midianiter und unser ganzes Lager schenken!“ 15 Als Gideon den Traum und die Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und betete Gott an. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: „Los! Der Herr gibt die Midianiter in eure Gewalt!“

      • Episode 24
      • Richter 7 Teil 3  |  Richter 7:16-25

      Text:

      Er teilte seine 300 Soldaten in drei Gruppen und gab jedem Mann ein Signalhorn und einen Krug mit einer Fackel darin. 17-18 „Stellt euch rings um das ganze Heerlager auf“, befahl er, „und achtet genau auf das, was ich tue! Wenn ich mit meinen Leuten zu den Wachposten komme, blasen wir die Hörner. Sobald ihr das hört, tut ihr das Gleiche und schreit laut: ‚Wir kämpfen für den Herrn und für Gideon!'“ 19 Gideon erreichte mit seinen 100 Mann den Rand des Lagers, als die mittlere Nachtwache begann und die Posten gerade abgelöst worden waren. Da bliesen sie die Hörner und zerschlugen ihre Krüge. 20 Sofort taten die Männer der beiden anderen Abteilungen das Gleiche. In der rechten Hand hielten sie die Hörner, in der linken die Fackeln und riefen: „Wir kämpfen für den Herrn und für Gideon!“ 21 Dabei blieben sie rings um das Heerlager stehen. Die feindlichen Soldaten liefen durcheinander, schrien und versuchten zu entkommen. 22 Während die 300 Israeliten die Hörner bliesen, ließ der Herr überall im Lager Kämpfe unter den Verbündeten ausbrechen. Schließlich floh das ganze Heer in Richtung Bet-Schitta, Zereda2, Abel-Mehola und Tabbat. 23 Gideon rief die Männer der Stämme Naftali, Asser und Manasse zusammen, um die Midianiter zu verfolgen. 24 Er sandte auch Boten zum Stamm Ephraim im Gebirge und ließ den Männern dort ausrichten: „Kommt herab, und stellt euch den Midianitern in den Weg! Besetzt die Wasserstellen bis nach Bet-Bara und die Übergänge des Jordan!“ Die Ephraimiter folgten der Anordnung, 25 sie nahmen zwei midianitische Fürsten, Oreb und Seeb, gefangen und töteten sie. Die Orte, wo dies geschah, nannten sie Oreb-Fels und Seeb-Kelter. Danach nahmen sie die Verfolgung der Midianiter wieder auf. Als sie den Jordan überquert hatten, trafen sie auf Gideon und übergaben ihm die abgeschlagenen Köpfe der beiden Fürsten.

      • Episode 25
      • Richter 8 Teil 1  |  Richter 8:1-3

      Text:

      Die Männer vom Stamm Ephraim machten Gideon heftige Vorwürfe: „Warum hast du uns nicht zu Hilfe gerufen, als du zum Kampf gegen die Midianiter losgezogen bist? Wie konntest du uns das antun?“ 2 „Wart ihr nicht viel erfolgreicher als ich?“, erwiderte Gideon. „Ist eure Nachlese nicht besser als die ganze Ernte meiner Sippe? 3 Zwei Fürsten der Midianiter hat Gott in eure Hand gegeben, Oreb und Seeb! Ihr habt weit mehr erreicht als ich!“ Mit diesen Worten gelang es ihm, die Ephraimiter zu besänftigen.

      • Episode 26
      • Richter 8 Teil 2  |  Richter 8:4-9

      Text:

      Gideon hatte mit seinen 300 Mann den Jordan überquert. Immer noch verfolgten sie die Feinde und waren sehr erschöpft. 5 Deshalb bat Gideon die Bewohner der nahen Stadt Sukkot: „Gebt doch meinen Soldaten etwas Brot! Sie sind übermüdet, denn wir verfolgen die midianitischen Könige Sebach und Zalmunna!“ 6 Doch die führenden Männer von Sukkot antworteten: „Warum sollten wir deiner Truppe Brot geben? Habt ihr Sebach und Zalmunna etwa schon gefasst?“ 7 Gideon erwiderte: „Sobald der Herr die beiden Könige in meine Gewalt gegeben hat, werde ich euch mit Dornen und Disteln auspeitschen lassen!“ 8 Dann zog er mit seinen Soldaten nach Pnuël weiter und bat auch dort um Brot. Er erhielt die gleiche Antwort wie in Sukkot. 9 „Wenn ich heil zurückkomme, reiße ich den Turm eurer Stadt nieder!“, drohte Gideon.

      • Episode 27
      • Richter 8 Teil 3  |  Richter 8:10-21

      Text:

      Sebach und Zalmunna hatten mit ihren Truppen in Karkor Halt gemacht. Nur noch 15000 Soldaten waren vom großen Heer aus dem Osten übrig geblieben, 120000 waren gefallen. 11 Gideon folgte den Midianitern auf dem Beduinenweg östlich von Nobach und Jogboha. Dann griff er ihr Heerlager an, während sie sich noch in Sicherheit wähnten. 12 Die Feinde gerieten in Angst und Schrecken. Sebach und Zalmunna flohen, doch Gideon jagte ihnen nach und nahm sie gefangen.13 Nach der Schlacht machte er sich auf den Rückweg. Als er den Pass von Heres hinabstieg, 14 traf er einen jungen Mann aus Sukkot. Gideon packte ihn und befahl ihm, die Namen der führenden Männer und Ältesten der Stadt aufzuschreiben. Es waren 77. 15 Gideon ging zu ihnen und erklärte: „Hier sind Sebach und Zalmunna! Ihr habt mich ihretwegen verspottet und gesagt, ihr würdet meiner erschöpften Truppe kein Brot geben, solange wir die Könige nicht gefasst hätten.“ 16 Er nahm die führenden Männer fest und ließ sie mit Dornen und Disteln auspeitschen. 17 Dann ging er nach Pnuël, tötete die Männer der Stadt und riss ihren Turm nieder. 18 Schließlich wandte sich Gideon an Sebach und Zalmunna; er fragte: „Wie sahen die Männer aus, die ihr am Berg Tabor umgebracht habt?“ „Es waren Männer wie du“, antworteten sie, „jeder sah aus wie ein Königssohn.“ 19 Da rief Gideon: „Sie waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter! Ich schwöre euch beim Herrn: Wenn ihr sie am Leben gelassen hättet, würde ich euch nicht töten!“ 20 Dann befahl er seinem ältesten Sohn Jeter: „Steh auf und stich sie nieder!“ Doch Jeter zögerte, sein Schwert zu ziehen, denn er war noch jung und hatte Angst. 21 Da sagten Sebach und Zalmunna zu Gideon: „Töte du uns! Dazu braucht es einen Mann!“ Gideon stand auf und erstach die beiden. Die Halbmonde, die als Amulette an den Hälsen ihrer Kamele hingen, nahm er mit.

      • Episode 28
      • Richter 8 Teil 4  |  Richter 8:22-35

      Text:

      Die Israeliten kamen zu Gideon und sagten: „Du hast uns von den Midianitern befreit! Du sollst über uns herrschen und nach dir dein Sohn und dein Enkel!“ 23 Er entgegnete: „Ich will nicht über euch herrschen, und mein Sohn darf es auch nicht tun. Der Herr allein soll euch regieren. 24 Nur eine Bitte habe ich an euch“, fügte er hinzu, „gebt mir die Ringe, die ihr erbeutet habt!“ Ihre Feinde hatten nämlich goldene Ringe getragen, weil sie Ismaeliter waren. 25 „Das tun wir gern!“, antworteten die Israeliten. Sie breiteten einen Mantel aus und warfen alle erbeuteten Ringe darauf. 26 Das Gold wog insgesamt etwa zwanzig Kilogramm. Außerdem hatten die Israeliten Halbmonde, Ohrgehänge und königliche Purpurgewänder erbeutet, dazu den kostbaren Halsschmuck der Kamele. 27 Gideon fertigte aus dem Gold eine Götzenstatue an und stellte sie in seiner Heimatstadt Ofra auf. Sie wurde ihm und seiner Familie zum Verhängnis. Ganz Israel betete die Statue an und brach damit dem Herrn die Treue. 28 Die Midianiter hatten eine schwere Niederlage erlitten, nun forderten sie die Israeliten nicht mehr heraus. Vierzig Jahre, solange Gideon noch lebte, herrschte Frieden im Land. 29 Gideon1, der Sohn Joaschs, wohnte weiterhin in Ofra. 30 Er hatte viele Frauen und siebzig Söhne. 31 Eine seiner Nebenfrauen wohnte in Sichem. Sie brachte einen Sohn zur Welt, den er Abimelech nannte. 32 Gideon starb in hohem Alter und wurde neben seinem Vater Joasch in Ofra begraben, der Stadt der Abiësriter. 33 Sobald Gideon nicht mehr lebte, wandten sich die Israeliten wieder den Götzen zu. Sie verehrten Baal-Berit 34 und vergaßen den Herrn, ihren Gott, der sie aus der Gewalt ihrer Feinde ringsum befreit hatte. 35 Auch der Familie Gideons erwiesen die Israeliten keinen Dank für all das Gute, das er für sie getan hatte.

      • Episode 29
      • Richter 9 Teil 1  |  Richter 9:1-6

      Text:

      Eines Tages ging Gideons Sohn Abimelech nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und ihren anderen Verwandten. Er bat sie: 2 „Fragt die Leute von Sichem, ob sie lieber von den siebzig Söhnen Gideons regiert werden möchten oder von einem einzigen Mann. Erinnert sie daran, dass ich mit euch verwandt bin.“ 3 Die Brüder seiner Mutter erzählten allen Einwohnern Sichems, was Abimelech ihnen aufgetragen hatte. Die Sichemiter dachten: „Er ist einer von uns“ und entschieden sich für ihn. 4 Sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempelschatz des Götzen Baal-Berit. Mit dem Geld heuerte Abimelech eine Bande gewissenloser Männer an 5 und zog mit ihnen nach Ofra, wo die Familie seines Vaters lebte. Dort ermordete er seine eigenen Brüder, die siebzig Söhne Gideons. Er tötete sie alle auf ein und demselben Felsblock. Nur Jotam, der jüngste Sohn Gideons, blieb am Leben, weil er sich versteckt hatte. 6 Danach versammelten sich alle Einwohner Sichems und die Bewohner der Festung bei dem Baum, der als Denkmal diente. Dort ernannten sie Abimelech zum König.

      • Episode 30
      • Richter 9 Teil 2  |  Richter 9:7-21

      Text:

      Als Jotam davon erfuhr, stieg er auf den Gipfel des Berges Garizim und rief mit lauter Stimme: „Hört mich an, Einwohner von Sichem, dann wird Gott auch auf euch hören! 8 Einst beschlossen die Bäume, sich einen König zu wählen. Sie baten den Ölbaum: ‚Sei unser König!‘ 9 Aber der Ölbaum lehnte ab: ‚Soll ich etwa mein Öl aufgeben, das die Götter und die Menschen so sehr an mir schätzen, nur um über die Bäume zu regieren?‘ 10 Da wandten die Bäume sich an den Feigenbaum: ‚Komm du, und werde unser König!‘ 11 Der Feigenbaum entgegnete: ‚Soll ich aufhören, süße und herrliche Früchte zu tragen, nur um von nun an über euch zu herrschen?‘ 12 Als Nächstes forderten die Bäume den Weinstock auf, ihr König zu werden. 13 Doch der Weinstock sagte nur: ‚Dann könnte ich ja keinen Most mehr geben, der die Götter und die Menschen erfreut! Das kommt nicht in Frage!‘ 14 Schließlich baten die Bäume das Dorngestrüpp: ‚Sei du unser König!‘ 15 Das Dorngestrüpp fragte sie: ‚Wollt ihr wirklich, dass ich über euch regiere? Dann kommt, und vertraut euch mir an, stellt euch in meinen Schatten! Sonst lasse ich aus meinen Dornen ein Feuer hervorbrechen, das sogar die Zedern auf dem Libanon verbrennt!‘ 16 Sagt mir“, fuhr Jotam fort, „war es gut und richtig, dass ihr Abimelech zum König gemacht habt? Habt ihr Gideon und seiner Familie damit einen Dienst getan? Habt ihr ihm den Dank erwiesen, den er verdient hat? 17 Mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch von den Midianitern zu befreien! 18 Aber ihr seid heute über seine Familie hergefallen. Ihr habt seine Söhne auf einem Felsblock abgeschlachtet, siebzig Mann! Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, habt ihr zum König von Sichem gemacht, weil er mit euch verwandt ist. 19 Wenn es gut und richtig war, was ihr Gideon und seiner Familie angetan habt, dann wünsche ich euch viel Freude mit Abimelech, und ihm mit euch! 20 Wenn es aber ein Unrecht war, dann soll Feuer von Abimelech ausgehen und euch verzehren, ihr Einwohner von Sichem und ihr Bewohner der Festung. Und danach soll das Feuer von euch auf Abimelech übergreifen und auch ihn vernichten!“ 21 Nachdem Jotam das gerufen hatte, floh er aus Angst vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und wohnte dort.

      • Episode 31
      • Richter 9 Teil 3  |  Richter 9:22-29

      Text:

      Abimelech herrschte drei Jahre über Israel. 23 Dann schickte Gott einen bösen Geist, der dafür sorgte, dass es zwischen Abimelech und den Sichemitern zum Bruch kam und sie sich von nun an gegen ihn auflehnten. 24 Denn er sollte bestraft werden für das Verbrechen an seinen eigenen Brüdern, den siebzig Söhnen Gideons. Auch die Einwohner Sichems, die ihn zu diesen Morden ermutigt hatten, mussten jetzt dafür büßen. 25 Bei den Gebirgspässen legten die Sichemiter einen Hinterhalt und lauerten Abimelech auf; sie raubten jeden aus, der vorüberkam. Das wurde Abimelech berichtet. 26 Zu dieser Zeit kam Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinen Brüdern nach Sichem und gewann das Vertrauen der Menschen dort.27 Gemeinsam zogen sie auf die Felder hinaus, hielten Lese in den Weinbergen und kelterten die Trauben. Sie feierten ein rauschendes Fest im Tempel ihres Gottes, aßen, tranken und verfluchten Abimelech. 28 Gaal rief: „Wer ist denn dieser Abimelech schon? Warum sollen wir Sichemiter ihm dienen, diesem Sohn Jerubbaals? Meint er etwa, wir würden uns Sebul unterwerfen, den er uns als Aufseher vorgesetzt hat? Was glaubt er eigentlich, wer wir sind? Gehorcht lieber den Männern aus der Sippe Hamors, der diese Stadt gegründet hat! 29 Wenn ich hier das Sagen hätte, würde ich Abimelech beseitigen. Ja, Abimelech, sammle deine Truppen, und stell dich zum Kampf!“

      • Episode 32
      • Richter 9 Teil 4  |  Richter 9:30-57

      Text:

      Als Sebul, der führende Mann Sichems, hörte, was Gaal gesagt hatte, packte ihn der Zorn. 31 Er sandte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm ausrichten: „Gaal, der Sohn Ebeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und wiegelt die ganze Stadt gegen dich auf! 32 Bring deine Truppen im Schutz der Dunkelheit hierher. Haltet euch bis zum Morgen in der Umgebung versteckt! 33 Bei Sonnenaufgang greift an! Wenn Gaal dir dann mit seinen Männern entgegenzieht, kannst du mit ihm tun, was du willst.“ 34 Abimelech brach mit seinem Heer in der Nacht auf. Er teilte es in vier Gruppen ein, die sich an verschiedenen Stellen um Sichem in den Hinterhalt legten. 35 Als Gaal am Morgen ins Stadttor trat, kamen Abimelech und seine Soldaten aus ihren Verstecken. 36 Gaal entdeckte sie und sagte zu Sebul: „Siehst du das? Da steigen doch Truppen von den Bergen herab!“ Sebul entgegnete: „Was du für Männer hältst, sind nur Schatten auf den Bergen.“37 Doch Gaal blieb dabei: „Nein, es sind Truppen, die vom Garizim1 herunterkommen! Und dort nähert sich eine Abteilung auf der Straße zum Orakelbaum!“ 38 Da sagte Sebul zu ihm: „Du hast den Mund zu voll genommen mit deinen Sprüchen. ‚Wer ist schon Abimelech? Warum sollen wir ihm dienen?‘, hast du gesagt. Dort kommen die Leute, die du verspottet hast. Nun geh, und kämpf mit ihnen!“ 39 Da rückte Gaal mit den Männern von Sichem aus und kämpfte gegen Abimelech.40 Der aber trieb sie zurück in die Stadt. Viele kamen bei der Schlacht ums Leben, bis ans Tor war alles mit Leichen übersät. 41 Dann machte Abimelech kehrt und zog mit seinen Soldaten nach Aruma. Sebul jagte Gaal und seine Brüder noch am selben Tag aus der Stadt. 42 Am nächsten Morgen wollten die Einwohner von Sichem aufs Feld gehen. Als Abimelech davon erfuhr, 43-44 teilte er sein Heer in drei Verbände auf, die sich wieder rings um Sichem in den Hinterhalt legten. Er wartete, bis die Menschen aus der Stadt kamen. Dann brach er mit seiner Abteilung aus dem Versteck hervor und versperrte das Stadttor. Die beiden anderen Gruppen fielen über die Leute auf dem Feld her und töteten alle. 45 Danach griff Abimelech die Stadt an. Den ganzen Tag dauerten die Kämpfe, schließlich nahm er Sichem ein und brachte alle Einwohner um. Er zerstörte die Stadt und streute als Zeichen ihrer endgültigen Vernichtung Salz auf die Trümmer. 46 Als die Bewohner der Festung das sahen, verschanzten sie sich im Kellergewölbe unter dem Tempel des Götzen Baal-Berit. 47 Das wurde Abimelech gemeldet. 48 Da stieg er mit seinen Männern auf den Berg Zalmon, hieb mit einer Axt von einem Baum einen großen Ast ab und legte ihn sich auf die Schulter. „Schnell!“, befahl er. „Macht es wie ich!“ 49 Die Männer schlugen Äste ab und kehrten damit zur Festung zurück. Sie warfen das Holz auf die Decke des Gewölbes, in das sich die Bewohner der Festung geflüchtet hatten, und zündeten es an. Alle Menschen im Gewölbe kamen ums Leben, etwa tausend Männer und Frauen.50 Von dort zog Abimelech nach Tebez. Er belagerte die Stadt und eroberte sie. 51 Mitten in Tebez aber stand eine starke Festung. Dorthin flohen alle Bewohner, Männer und Frauen. Sie verriegelten die Tore und stiegen aufs Dach.52 Abimelech kämpfte sich an die Festung heran und versuchte, das Tor in Brand zu stecken. 53 Da warf ihm eine Frau von oben einen Mühlstein auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel. 54 Abimelech rief seinen jungen Waffenträger zu sich und befahl ihm: „Zieh dein Schwert, und töte mich! Sonst heißt es: ‚Eine Frau hat ihn umgebracht.'“ Da erstach ihn der junge Mann. 55 Als die Soldaten sahen, dass Abimelech tot war, gingen sie nach Hause. 56 So strafte Gott Abimelech dafür, dass er seine siebzig Brüder ermordet und damit seinem Vater Böses zugefügt hatte. 57 Auch die Sichemiter mussten für ihr Verbrechen büßen: Gott ließ den Fluch wahr werden, den Gideons Sohn Jotam über sie ausgesprochen hatte.

      • Episode 33
      • Richter 10 Teil 1  |  Richter 10:1-5

      Text:

      Nach dem Tod Abimelechs befreite Tola, der Sohn Puwas, Israel von seinen Feinden. Er war ein Nachkomme Dodos aus dem Stamm Issaschar und wohnte in der Stadt Schamir im Gebirge Ephraim. 2 Dreiundzwanzig Jahre war er Richter in Israel. Dann starb er und wurde in Schamir begraben. 3 Nach ihm führte Jaïr, ein Mann aus Gilead, Israel zweiundzwanzig Jahre lang. 4 Er hatte dreißig Söhne, die dreißig Esel besaßen und denen dreißig Ortschaften im Gebiet von Gilead gehörten. Noch heute nennt man diese Ortschaften die „Dörfer Jaïrs“. 5 Als Jaïr gestorben war, begrub man ihn in Kamon.

      • Episode 34
      • Richter 10 Teil 2  |  Richter 10:6-18

      Text:

      Nach Jaïrs Tod taten die Israeliten wieder, was der Herr verabscheute. Sie verehrten Baal und Astarte, ebenso die Götter der Syrer und Sidonier, der Moabiter, Ammoniter und Philister. Vom Herrn wollten sie nichts wissen und dienten ihm nicht mehr. 7 Da wurde er zornig und lieferte sie den Philistern und Ammonitern aus. 8 Noch im selben Jahr eroberten diese Völker das Gebiet der Israeliten in Gilead östlich des Jordan, wo früher die Amoriter gelebt hatten. Achtzehn Jahre lang unterdrückten und verfolgten sie die Israeliten. 9 Sie überquerten den Jordan und griffen auch die Stämme Juda, Benjamin und Ephraim an. So gerieten die Israeliten in große Not. 10 Sie schrien zum Herrn und bekannten: „Wir haben gegen dich gesündigt! Wir haben dich verlassen und anderen Göttern gedient!“ 11 Der Herr antwortete ihnen: „Von so vielen Feinden habe ich euch schon befreit: von den Ägyptern, den Amoritern, den Ammonitern und den Philistern. 12 Ich habe euch auch geholfen, als die Sidonier, die Amalekiter und die Maoniter1 euch aus eurem Land verdrängen wollten und ihr zu mir um Hilfe schriet. 13 Trotzdem habt ihr mir immer wieder den Rücken gekehrt und andere Götter verehrt! Darum werde ich euch jetzt nicht mehr helfen! 14 Warum fleht ihr nicht die Götter an, die ihr euch selbst ausgesucht habt? Sollen sie euch doch retten aus eurer Not!“ 15 Aber die Israeliten gaben nicht auf; sie beteten zum Herrn: „Wir sind schuldig! Du kannst mit uns tun, was du für richtig hältst. Nur rette uns noch dies eine Mal!“ 16 Sie beseitigten die fremden Götter und dienten wieder dem Herrn. Da konnte er ihr Elend nicht länger ertragen.17 Die Ammoniter zogen ihre Truppen zusammen und schlugen ihr Lager im Gebiet Gilead auf. Darauf versammelten sich auch die Israeliten, die dort lebten, und lagerten in Mizpa. 18 Ihre führenden Männer überlegten: „Wir brauchen jemanden, der unserem Heer voran in den Kampf zieht. Wer es tut, den ernennen wir zum Oberhaupt aller Bewohner Gileads.“

      • Episode 35
      • Richter 10 Teil 3  |  Richter 10:15-15

      Text:

      Sie schrien zum Herrn und bekannten: „Wir haben gegen dich gesündigt! Wir haben dich verlassen und anderen Göttern gedient!“

      Der Weg der Freundschaft mit Gott: Psalm 32 – Psalm 51 – Psalm 23

      • Episode 36
      • Richter 11 Teil 1  |  Richter 11:1-11

      Text:

      Es gab damals unter den Einwohnern von Gilead einen Mann namens Jeftah, der sich als ausgezeichneter Soldat bewährt hatte. Sein Vater hieß Gilead, seine Mutter war eine Prostituierte. 2 Gilead hatte von seiner Ehefrau noch andere Söhne. Als sie erwachsen waren, sagten sie zu Jeftah: „Wir wollen unser Erbe nicht mit dir teilen! Du bist der Sohn einer fremden Frau.“ Sie jagten ihn fort, 3 und er floh vor ihnen ins Gebiet von Tob. Dort scharte er zwielichtige Männer um sich und durchstreifte mit ihnen das Land. 4 Einige Zeit später rückten die Ammoniter mit ihrem Heer gegen Israel an. 5 Da gingen die Ältesten Gileads ins Gebiet von Tob, um Jeftah zurückzuholen. 6 Sie baten ihn: „Komm! Führ uns im Kampf gegen die Ammoniter!“ 7 Doch Jeftah erwiderte: „Ihr habt mich so sehr gehasst, dass ihr mich von zu Hause vertrieben habt. Und jetzt, wo ihr in Not seid, kommt ihr ausgerechnet zu mir?“ 8 „Wir haben dich aufgesucht, damit du uns im Kampf gegen die Ammoniter hilfst. Du sollst Herrscher über ganz Gilead werden!“, versprachen die Ältesten. 9 Jeftah fragte: „Werdet ihr mich wirklich zu eurem Oberhaupt machen, wenn ich mit euch gegen die Ammoniter kämpfe und der Herr mich siegen lässt?“ 10 Sie antworteten: „Der Herr ist Zeuge! Er soll uns strafen, wenn wir unser Wort brechen.“ 11 Da ging Jeftah mit den Ältesten Gileads nach Mizpa. Dort machte ihn das Volk zu seinem Oberhaupt und Heerführer, und er wiederholte vor Gott und den Menschen, was er mit den Ältesten vereinbart hatte.

      • Episode 37
      • Richter 11 Teil 2  |  Richter 11:12-28

      Text:

      Danach sandte Jeftah Boten zum König der Ammoniter und ließ ihn fragen: „Was liegt zwischen uns vor, dass du mit deinem Heer gegen mein Land anrückst?“ 13 Der König antwortete: „Ihr Israeliten habt mir mein Land weggenommen, als ihr aus Ägypten hierher gekommen seid: das ganze Gebiet zwischen den Flüssen Arnon, Jabbok und dem Jordan. Gebt es mir freiwillig zurück!“ 14 Da sandte Jeftah nochmals Boten zum ammonitischen König; 15 sie sagten: „Jeftah lässt dir ausrichten, dass Israel weder den Moabitern noch den Ammonitern ihr Land weggenommen hat. 16 Es war vielmehr so: Als unser Volk Ägypten verlassen hatte, durchquerte es die Wüste bis zum Schilfmeer und erreichte Kadesch. 17 Von dort schickten sie Boten zum König der Edomiter und baten ihn: ‚Lass uns durch dein Land ziehen!‘ Aber er verweigerte es ihnen. Sie fragten den König von Moab, doch er erlaubte es ihnen auch nicht. Da blieb unser Volk zunächst in Kadesch 18 und kehrte dann in die Wüste zurück. Es zog südlich der Länder Edom und Moab vorbei und kam dann von Osten her wieder an Moabs Gebiet heran, wo der Fluss Arnon die Grenze bildet. Sie drangen jedoch nicht in Moab ein, sondern lagerten östlich des Flusses. 19 Von dort schickten sie Boten zum amoritischen König Sihon nach Heschbon und baten ihn: ‚Lass uns durch dein Land nach Kanaan ziehen.‘ 20 Doch Sihon glaubte nicht, dass sie sein Land tatsächlich nur durchqueren wollten. Er versammelte seine Truppen bei Jahaz und kämpfte gegen die Israeliten. 21 Der Herr, unser Gott, aber schenkte unserem Volk den Sieg. Sie schlugen Sihons Truppen und nahmen sein ganzes Land in Besitz. Es gehörte damals also nicht euch, sondern den Amoritern! 22 Vom Fluss Arnon im Süden bis zum Jabbok im Norden und von der Wüste im Osten bis zum Jordan im Westen haben wir es erobert. 23 Der Herr, der Gott Israels, hat die Amoriter vertrieben, um uns ihr Gebiet zu geben, und da willst du uns, sein Volk, wieder fortjagen? 24 Du betrachtest doch auch jedes Land als deinen Besitz, das dir dein Gott Kemosch gibt. Genauso beanspruchen wir die Gebiete, deren Bewohner der Herr, unser Gott, vertrieben hat, damit wir darin wohnen können. 25 Hältst du dich etwa für mächtiger als den Moabiterkönig Balak, den Sohn Zippors? Er hat es nicht gewagt, mit Israel einen Streit anzufangen, geschweige denn einen Krieg! 26 Seit dreihundert Jahren wohnen die Israeliten nun schon in den Städten Heschbon und Aroër mit ihren umliegenden Dörfern und in den Städten entlang dem Fluss Arnon. Warum habt ihr diese Orte in all den Jahren nicht zurückerobert? 27 Ich sage dir: Nicht wir haben euch Unrecht getan, sondern du tust uns Unrecht, wenn du ohne Grund einen Krieg anzettelst. Der Herr ist Richter. Er soll zwischen Israel und Ammon entscheiden!“ 28 Doch der ammonitische König hörte nicht auf die Botschaft, die Jeftah ihm überbringen ließ.

      • Episode 38
      • Richter 11 Teil 3  |  Richter 11:29-33

      Text:

      Da wurde Jeftah vom Geist des Herrn erfasst. Er durchzog das ganze Ostjordanland von Gilead im Süden bis zum Stammesgebiet Manasses im Norden, um seine Truppen zu sammeln1. Dann kehrte er nach Mizpa in Gilead zurück und führte das Heer in die Schlacht gegen die Ammoniter. 30 Zuvor legte er vor dem Herrn ein Gelübde ab: „Wenn ich die Ammoniter mit deiner Hilfe besiege 31 und heil zurückkehre, dann soll dir gehören, was mir bei meiner Ankunft als Erstes von daheim entgegenkommt. Ich will es dir opfern.“ 32 Dann zog Jeftah in den Kampf gegen die Ammoniter, und der Herr schenkte ihm den Sieg. 33 Jeftah schlug die feindlichen Truppen in Aroër und in zwanzig weiteren Städten bis nach Minnit und Abel-Keramim. So fügten die Israeliten den Ammonitern eine vernichtende Niederlage zu und unterwarfen sie.

      • Episode 39
      • Richter 11 Teil 4  |  Richter 11:34-40

      Text:

      Dann kehrte Jeftah nach Mizpa zurück. Als er sich seinem Haus näherte, kam seine Tochter heraus. Sie schlug das Tamburin und lief ihm tanzend entgegen. Sie war sein einziges Kind, er hatte sonst keine Tochter und keinen Sohn. 35 Als er sie sah, zerriss er entsetzt sein Gewand und rief: „Meine Tochter, du brichst mir das Herz! Ausgerechnet du stürzt mich ins Unglück! Ich habe vor dem Herrn ein Gelübde abgelegt – es gibt kein Zurück!“ 36 Da sagte sie zu ihm: „Mein Vater, wenn du dem Herrn etwas versprochen hast, musst du es halten. Schließlich hat er dir geholfen, die Ammoniter zu besiegen. Mach mit mir, was du dem Herrn geschworen hast. 37 Nur eine Bitte habe ich noch: Gib mir zwei Monate Zeit. Ich möchte mit meinen Freundinnen in die Berge gehen und darüber trauern, dass ich nie heiraten werde.“ 38 Jeftah erlaubte es ihr. Sie ging mit ihren Freundinnen in die Berge und beweinte ihr Schicksal. 39 Als die zwei Monate um waren, kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er erfüllte sein Gelübde. Sie hatte nie mit einem Mann geschlafen. Seitdem herrscht in Israel der Brauch, 40 dass die jungen Frauen jedes Jahr zusammen weggehen und vier Tage lang die Tochter Jeftahs besingen.

      • Episode 40
      • Richter 12  |  Richter 12:1-15

      Text:

      Die Männer des Stammes Ephraim versammelten sich und gingen gemeinsam nach Zafon, wo Jeftah sich aufhielt. Sie fuhren ihn an: „Warum bist du ohne uns gegen die Ammoniter in den Krieg gezogen? Warum hast du uns nicht um Hilfe gebeten? Aus Rache werden wir dir jetzt das Dach über dem Kopf anzünden!“ 2 Jeftah erwiderte: „Mein Volk und ich gerieten in einen schweren Streit mit den Ammonitern. Ich rief euch, aber ihr habt mir nicht geholfen. 3 Als mir klar wurde, dass ich nicht auf euch zählen konnte, bin ich auf eigene Faust gegen die Ammoniter in den Kampf gezogen und habe sie mit der Hilfe des Herrn besiegt. Warum kommt ihr jetzt und wollt mich angreifen?“ 4 Jeftah rief alle Männer von Gilead zusammen. Denn die Ephraimiter hatten sie beschimpft: „Ihr aus Gilead seid doch nur entlaufenes Gesindel aus den Stämmen Ephraim und Manasse!“ Die Gileaditer kämpften gegen die Männer Ephraims und besiegten sie. 5 Dann besetzten sie die Jordanübergänge und schnitten ihren Gegnern den Fluchtweg ab. Immer wenn ein Ephraimiter hinüberwollte, fragten sie ihn: „Bist du aus Ephraim?“ Verneinte er, 6 so forderten sie ihn auf: „Sag einmal ‚Schibbolet‘!“ Wenn er das Wort nicht richtig aussprechen konnte und stattdessen „Sibbolet“ sagte, dann packten sie ihn und brachten ihn an Ort und Stelle um. Damals wurden 42000 Ephraimiter getötet. 7 Jeftah führte Israel sechs Jahre. Als er starb, wurde er in einer Stadt im Gebiet von Gilead begraben.8 Nach Jeftah wurde Ibzan aus Bethlehem Richter von Israel. 9 Er hatte dreißig Söhne und ebenso viele Töchter. Seine Töchter waren alle verheiratet und wohnten nicht mehr zu Hause. Dafür hatte er dreißig Frauen für seine Söhne gefunden, die nun in seiner Familie lebten. Sieben Jahre lang führte er Israel, 10 dann starb er und wurde in Bethlehem begraben. 11 Nach ihm übernahm Elon aus dem Stamm Sebulon die Führung. Er war zehn Jahre lang Richter von Israel. 12 Als er starb, begrub man ihn in Ajalon im Gebiet Sebulons. 13 Sein Nachfolger wurde Abdon, der Sohn Hillels aus Piraton. 14 Er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die siebzig Esel besaßen. Abdon führte Israel acht Jahre. 15 Dann starb auch er, und man begrub ihn in Piraton im Amalekitergebirge, das zum Gebiet Ephraims gehört.

      • Episode 41
      • Richter 13 Teil 1  |  Richter 13:1-7

      Text:

      Wieder taten die Israeliten, was der Herr verabscheute. Deshalb ließ er zu, dass die Philister sie vierzig Jahre lang unterdrückten. 2 Zu dieser Zeit lebte ein Mann namens Manoach. Er kam aus Zora und gehörte zum Stamm Dan. Manoach war verheiratet, aber er hatte keine Kinder, weil seine Frau unfruchtbar war. 3 Eines Tages erschien der Engel des Herrn seiner Frau und sagte: „Du konntest bisher keine Kinder bekommen. Aber nun wirst du schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. 4 Trinke keinen Wein oder andere berauschende Getränke. Iss nichts, was der Herr für unrein erklärt hat! 5 Denn der Sohn, den du bekommst, wird schon im Mutterleib Gott geweiht sein. Niemals dürfen seine Haare geschnitten werden! Er wird beginnen, Israel von den Philistern zu befreien.“ 6 Da lief die Frau zu Manoach und erzählte ihm: „Ein Bote Gottes ist bei mir gewesen. Er sah aus wie ein Engel! Ich hatte solche Angst! Ich habe ihn nicht einmal gefragt, woher er kommt. Er hat sich auch nicht vorgestellt. 7 Er sagte zu mir, ich würde schwanger werden und einen Sohn bekommen. Deshalb soll ich keinen Wein oder andere berauschende Getränke mehr trinken und nichts essen, was der Herr für unrein erklärt hat. Denn das Kind soll von Mutterleib an bis zu seinem Tod Gott geweiht sein.“

      • Episode 42
      • Richter 13 Teil 2  |  Richter 13:8-25

      Text:

      Da betete Manoach: „Bitte, Herr, schick doch deinen Boten noch einmal zu uns, damit er uns genau sagt, was wir mit dem Jungen tun sollen, den wir bekommen.“ 9 Gott erhörte ihn und sandte seinen Engel zum zweiten Mal zu der Frau. Sie war gerade ohne ihren Mann auf dem Feld. 10 Schnell lief sie zu Manoach und rief: „Komm! Der Mann, der neulich bei mir war, ist wieder da.“ 11 Manoach ging mit ihr zu dem Engel und sagte zu ihm: „Bist du der Mann, der mit meiner Frau gesprochen hat?“ „Ja, ich bin es“, antwortete er. 12 Da fragte Manoach: „Wenn deine Ankündigung eintrifft, wie sollen wir dann mit dem Jungen umgehen? Wie müssen wir uns verhalten?“ 13 Der Engel des Herrn erwiderte: „Deine Frau soll alles meiden, was ich ihr genannt habe. 14 Sie darf nichts essen, was aus Trauben zubereitet ist, und keinen Wein oder andere berauschende Getränke trinken. Außerdem soll sie nichts essen, was Gott für unrein erklärt hat. Sie muss alle meine Anweisungen befolgen.“ 15 „Bitte, bleib noch da“, bat Manoach den Engel. „Wir möchten dir einen jungen Ziegenbock zum Essen zubereiten!“ 16 Denn er wusste nicht, wen er vor sich hatte. Der Engel des Herrn antwortete: „So sehr du mich auch drängst, ich werde nichts essen. Aber wenn du willst, dann bring es dem Herrn als Brandopfer dar!“ 17 „Wie heißt du?“, fragte Manoach. „Wir würden uns gern bei dir bedanken, wenn deine Ankündigung eintrifft.“ 18 Der Engel erwiderte: „Du fragst nach meinem Namen? Er ist ein Geheimnis!“ 19 Manoach nahm den jungen Ziegenbock und andere Speisen und brachte sie dem Herrn auf einem Felsblock als Opfer dar. Da ließ der Herr vor ihren Augen ein Wunder geschehen: 20 Als das Feuer zum Himmel aufloderte, stieg der Engel des Herrn in der Flamme empor und verschwand. Manoach und seine Frau warfen sich erschrocken zu Boden. 21 Es war ihre letzte Begegnung mit dem Engel. Nun begriff Manoach, mit wem sie gesprochen hatten. 22 „Wir müssen sterben!“, rief er. „Wir haben Gott gesehen!“ 23 Doch seine Frau entgegnete: „Wenn der Herr uns töten wollte, hätte er bestimmt nicht unser Opfer angenommen. Dann hätte er uns auch nicht dies alles sehen lassen und uns so etwas nicht angekündigt.“ 24 Einige Zeit später brachte Manoachs Frau einen Sohn zur Welt und nannte ihn Simson. Der Junge wuchs heran, und der Herr segnete ihn. 25 In Mahane-Dan zwischen Zora und Eschtaol wurde er zum ersten Mal vom Geist Gottes erfasst.

      • Episode 43
      • Richter 14 Teil 1  |  Richter 14:1-10

      Text:

      Als Simson sich einmal bei den Philistern in Timna aufhielt, sah er dort eine junge Frau, die ihm besonders gefiel. 2 Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinen Eltern von ihr: „Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Sorgt dafür, dass ich sie heiraten kann!“ 3 Seine Eltern erwiderten: „Gibt es denn keine Mädchen hier in unserem Stamm oder unserem Volk? Musst du wirklich zu den Philistern gehen und dir bei diesen unbeschnittenen Heiden eine Frau suchen?“ Doch Simson blieb hartnäckig: „Ich will sie und keine andere! Sie gefällt mir!“ 4 Seine Eltern wussten nicht, dass der Herr dabei seine Hand im Spiel hatte, weil er den Philistern schaden wollte. Denn zu dieser Zeit herrschten die Philister über die Israeliten. 5 Simson brach mit seinen Eltern nach Timna auf. Als er bei den Weinbergen der Stadt ein Stück allein abseits des Weges1 lief, stand ihm plötzlich ein junger, brüllender Löwe gegenüber. 6 Simson wurde vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriss den Löwen mit bloßen Händen, als wäre es eine kleine Ziege. Seinen Eltern erzählte er nichts davon. 7 Er besuchte die Philisterin und sprach mit ihr. Sie gefiel ihm gut. 8 Einige Zeit später gingen sie wieder nach Timna, um die Hochzeit zu feiern. Vor der Stadt bog Simson vom Weg ab und sah nach dem toten Löwen. In dem Kadaver entdeckte er einen Schwarm Bienen und Honigwaben. 9 Er nahm den Honig heraus und begann ihn im Weitergehen zu essen. Als er wieder bei seinen Eltern war, gab er auch ihnen davon, sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des toten Löwen geholt hatte. 10 In Timna ging sein Vater zur Familie der jungen Frau, während Simson als Bräutigam das Fest vorbereitete. So war es damals Sitte.

      • Episode 44
      • Richter 14 Teil 2  |  Richter 14:11-20

      Text:

      Als die Angehörigen der Braut sahen, dass Simson in Timna eingetroffen war, schickten sie ihm dreißig junge Männer, die mit ihm zusammen feiern sollten. 12 Simson sagte zu ihnen: „Ich möchte euch ein Rätsel stellen. Wenn ihr es in der Festwoche löst, gebe ich euch dreißig wertvolle Leinenhemden und dreißig kostbare Gewänder. 13 Aber wenn ihr es nicht herausbekommt, müsst ihr mir dreißig Hemden und Gewänder geben.“ „Lass dein Rätsel hören!“, antworteten sie. 14 Da fragte Simson: „Was bedeutet das: Von dem, der frisst, bekam ich zu essen, und der Starke gab mir Süßes?“ Drei Tage vergingen, ohne dass die Männer das Rätsel lösen konnten. 15 Am vierten2 Tag drohten sie Simsons Braut: „Verleite deinen Mann dazu, dir die Lösung zu verraten, und sag sie uns! Sonst werden wir dich und die Familie deiner Eltern verbrennen! Oder habt ihr uns bloß eingeladen, um uns zu berauben?“ 16 Die Frau ging zu Simson und brach in Tränen aus: „Du liebst mich nicht! In Wirklichkeit hasst du mich nur! Du stellst den Männern meines Volkes ein Rätsel und verschweigst mir die Lösung.“ Er antwortete: „Nicht einmal meinen Eltern habe ich sie verraten, und da sollte ich sie bei dir ausplaudern?“ 17 Während der ganzen Festwoche weinte sie, wenn sie bei ihm war. Am siebten Tag schließlich flehte sie ihn so lange an, bis er ihr die Lösung anvertraute, und sie erzählte es den Philistern. 18 Bevor die Sonne unterging, sagten die Männer zu Simson: „Was ist süßer als Honig und stärker als ein Löwe?“ Er erwiderte: „Hättet ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt, dann hättet ihr das Rätsel nicht gelöst.“ 19 Da wurde er vom Geist des Herrn ergriffen. Er ging nach Aschkelon, tötete dreißig Philister, nahm ihre Gewänder und brachte sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er voller Zorn ins Haus seiner Eltern zurück. 20 Seine Frau aber wurde mit dem Brautführer, einem der dreißig Männer, verheiratet.

      • Episode 45
      • Richter 15 Teil 1  |  Richter 15:1-8

      Text:

      Zur Zeit der Weizenernte wollte Simson seine Frau besuchen. Als Geschenk hatte er ihr einen jungen Ziegenbock mitgebracht. Er bat ihren Vater: „Lass mich zu meiner Frau ins Zimmer!“ Doch der Vater verweigerte es ihm: 2 „Das geht nicht! Ich habe sie dem Brautführer zur Frau gegeben. Glaub mir, ich habe wirklich gedacht, dass du sie nicht mehr liebst. Heirate doch ihre jüngere Schwester! Sie ist noch viel schöner!“ 3 „Das werde ich euch Philistern heimzahlen!“, rief Simson. „Und diesmal bin ich wirklich im Recht!“ 4 Er zog los, fing dreihundert Füchse, band sie paarweise an den Schwänzen zusammen und befestigte Fackeln daran. 5 Dann zündete er die Fackeln an und jagte die Tiere in die Felder der Philister. Sie setzten das Getreide auf den Äckern, die Garbenhaufen, die Weinberge und die Olivengärten in Brand. 6 Die Philister fragten: „Wer hat das getan?“ Und bald fand man heraus: „Es war Simson! Sein Schwiegervater in Timna hat ihm die Frau weggenommen und sie dem Brautführer gegeben.“ Die Philister zogen nach Timna und verbrannten die Frau und ihren Vater. 7 Da ging Simson zu ihnen und rief: „Was habt ihr getan! Das schreit nach Rache! Jetzt werde ich euch nicht mehr verschonen!“ 8 Er schlug auf die Philister ein, bis sie alle am Boden lagen. Dann floh er zum Berg Etam und versteckte sich dort in einer Felsspalte.

      • Episode 46
      • Richter 15 Teil 2  |  Richter 15:9-20

      Text:

      Die Philister marschierten mit ihrem Heer ins Stammesgebiet von Juda ein und schlugen ihr Lager bei Lehi auf. 10 Die Bewohner von Juda fragten: „Warum zieht ihr gegen uns in den Krieg?“ „Wir wollen Simson gefangen nehmen“, erwiderten die Philister. „Wir haben mit ihm eine Rechnung zu begleichen.“ 11 Da gingen dreitausend Judäer zur Felsspalte am Berg Etam und stellten Simson zur Rede: „Warum hast du uns das angetan? Du weißt doch, dass die Philister uns beherrschen!“ „Ich habe ihnen nur mit gleicher Münze heimgezahlt, was sie mir angetan haben“, antwortete er. 12 Die Männer von Juda erwiderten: „Wir sind hergekommen, um dich zu fesseln und den Philistern auszuliefern.“ „Schwört mir, dass ihr mich nicht umbringt!“, bat Simson. 13 Sie versprachen: „Wir wollen dich wirklich nur fesseln und ausliefern. Auf keinen Fall werden wir dich töten!“ Nun ließ er sich von ihnen mit zwei neuen Stricken binden, aus der Felsspalte herausführen und nach Lehi bringen. 14 Als die Philister Simson sahen, stimmten sie ein Triumphgeschrei an. Da wurde er vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriss die Stricke an seinen Armen, als wären sie angesengte Bindfäden. 15 Dann entdeckte er den Unterkieferknochen eines Esels, packte ihn und erschlug damit tausend Philister. 16 „Mit dem Kiefer des Esels mähte ich sie nieder!“, sang er. „Mit dem Kiefer des Esels schlug ich tausend Mann!“ 17 Danach warf er den Knochen weg. Seither heißt der Ort, an dem dies geschehen ist, Ramat-Lehi („Kinnbacken-Höhe“). 18 Simson hatte großen Durst. Er betete zum Herrn: „Ich habe für dich gekämpft, und du hast mir diesen großen Sieg geschenkt! Aber jetzt muss ich verdursten und werde doch noch diesen unbeschnittenen Heiden in die Hände fallen!“ 19 Da ließ Gott aus einer Bodensenke in der Nähe von Lehi Wasser hervorbrechen. Simson trank davon und kam wieder zu Kräften. Man nennt die Quelle daher En-Hakore („Quelle des Rufenden“); sie ist noch heute dort. 20 Zwanzig Jahre lang führte Simson das Volk Israel, während die Philister das Land beherrschten.

      • Episode 47
      • Richter 16 Teil 1  |  Richter 16:1-3

      Text:

      Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr ins Haus. 2 Schnell sprach es sich unter den Bewohnern der Stadt herum: „Simson ist hier!“ Die Philister umstellten das Haus und legten sich die Nacht über am Stadttor auf die Lauer. Sie beschlossen: „Solange es dunkel ist, unternehmen wir nichts. Erst im Morgengrauen bringen wir ihn um!“ 3 Simson lag bis Mitternacht im Bett. Dann stand er auf und ging zum Stadttor. Er packte die Torflügel, riss sie mit Pfosten und Querbalken heraus, nahm sie auf die Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges, der in Richtung Hebron liegt.

      • Episode 48
      • Richter 16 Teil 2  |  Richter 16:4-22

      Text:

      Einige Zeit später verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila, die im Tal Sorek wohnte. 5 Einige Fürsten der Philister kamen zu ihr und forderten sie auf: „Du weißt, dass Simson dich liebt. Nutz das doch aus, und frag ihn, woher seine große Kraft stammt, damit wir ihn überwältigen können. Finde heraus, womit man ihn fesseln kann! Jeder von uns gibt dir dafür 1 100 Silberstücke.“ 6 Delila fragte Simson: „Willst du mir nicht anvertrauen, warum du so stark bist? Gibt es Fesseln, die du nicht zerreißen kannst?“ 7 Er antwortete: „Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen bindet, die noch nicht trocken sind, dann bin ich schwach wie jeder andere.“ 8 Die Fürsten besorgten sieben solcher Sehnen, und Delila fesselte Simson damit, 9 während einige Philister im Nebenzimmer lauerten. Dann rief sie: „Simson! Die Philister kommen!“ Da zerriss er die Sehnen, als wären sie angesengte Bindfäden. Das Geheimnis seiner Kraft hatte er nicht verraten. 10 Delila warf ihm vor: „Du hast mich getäuscht und belogen! Sag mir, wie man dich wirklich fesseln kann!“ 11 Er antwortete: „Wenn man mich mit neuen Seilen bindet, die noch nie gebraucht worden sind, habe ich so wenig Kraft wie jeder andere.“ 12 Delila nahm solche Seile und fesselte Simson damit. Wieder lauerte man ihm nebenan auf. Aber als sie rief: „Simson! Die Philister kommen!“, riss er die Seile von seinen Armen wie Fäden. 13 „Immer täuschst du mich“, klagte Delila, „ständig belügst du mich! Verrate mir endlich, womit man dich binden kann!“ Simson erwiderte: „Du musst meine sieben Haarflechten im Webstuhl einweben!“ 14 Als er schlief, wob Delila sein Haar hinein und befestigte es mit dem Pflock. Dann rief sie: „Simson! Die Philister!“ Er sprang auf und riss das Gewebe samt dem Pflock heraus. 15 Erneut machte Delila ihm Vorwürfe: „Wie kannst du noch behaupten, dass du mich liebst? In Wahrheit gehört dein Herz mir gar nicht! Dreimal hast du mich belogen und mir immer noch nicht verraten, warum du so stark bist.“ 16 Tag für Tag redete sie auf ihn ein. Sie drängte ihn so sehr, dass er es zuletzt nicht mehr ertragen konnte 17 und sein Geheimnis preisgab: „Ich bin von Mutterleib an Gott geweiht, niemals hat man mir die Haare geschnitten. Ohne sie würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie jeder andere.“ 18 Delila wusste, dass er ihr jetzt die Wahrheit gesagt hatte. Sie benachrichtigte die Fürsten der Philister: „Kommt! Er hat mir alles anvertraut!“ Da kamen sie und brachten die versprochenen Silberstücke mit. 19 Delila ließ Simson in ihrem Schoß einschlafen. Dann winkte sie einen Mann herbei und schnitt Simsons sieben Haarflechten ab. Während sie es tat, verlor er seine Kraft. 20 „Simson“, rief sie dann, „die Philister sind da!“ Er wachte auf und meinte, er könne sich wieder befreien und losreißen. Er wusste nicht, dass der Herr sich von ihm abgewandt hatte. 21 Die Philister packten Simson und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn nach Gaza, legten bronzene Ketten um seine Arme und Beine und warfen ihn ins Gefängnis. Dort musste er die Kornmühle drehen. 22 Allmählich begann sein Haar wieder zu wachsen.

      • Episode 49
      • Richter 16 Teil 3  |  Richter 16:23-31

      Text:

      Die Fürsten der Philister versammelten sich zu einem großen Fest. Sie brachten ihrem Gott Dagon viele Schlachtopfer dar und feierten ihren Sieg. Dabei sangen sie: „Unserm Dagon sei’s gedankt: Simson ist in unsrer Hand!“ 24-25 Als sie richtig in Stimmung waren, riefen sie: „Holt Simson! Er soll uns etwas vorführen!“ So wurde Simson aus dem Gefängnis herbeigebracht, und sie trieben ihren Spott mit ihm. Sie priesen ihren Gott und stimmten von neuem ihr Lied an: „Unserm Dagon sei’s gedankt: Simson ist in unsrer Hand! Wie viel Mann hat er vernichtet! Was alles hat er angerichtet!“ Dann stellten sie Simson zwischen die Säulen des Gebäudes. 26 Er bat den Jungen, der ihn an der Hand führte: „Lass mich einmal kurz los! Ich möchte nach den Säulen tasten, die das Dach tragen, und mich etwas an sie lehnen.“ 27 Das Gebäude war voller Menschen. Auch die Fürsten der Philister waren alle gekommen. Allein vom Dach aus hatten etwa dreitausend Leute zugesehen, wie Simson verspottet wurde. 28 Simson betete: „Herr, mein Gott, erinnere dich an mich! Bitte gib mir noch dies eine Mal so viel Kraft wie früher! Ich will mich dafür rächen, dass sie mir meine Augen ausgestochen haben.“ 29 Dann fasste Simson die beiden mittleren Säulen, auf denen das Dach ruhte, eine mit der rechten Hand, eine mit der linken, und stemmte sich dagegen. 30 „Sollen die Philister mit mir sterben!“, schrie er und riss die Säulen mit aller Kraft um. Das Gebäude brach über den Philistern und ihren Fürsten zusammen. Dabei starben mehr Menschen, als Simson in seinem ganzen Leben getötet hatte. 31 Simsons Brüder und seine übrigen Angehörigen kamen, hoben seinen Leichnam auf und brachten ihn zum Grab seines Vaters Manoach. Dort, zwischen Zora und Eschtaol, begruben sie ihn. Zwanzig Jahre lang hatte Simson das Volk Israel geführt.

      • Episode 50
      • Richter 17  |  Richter 17:1-13

      Text:

      Im Gebirge Ephraim lebte ein Mann namens Micha. 2 Eines Tages sagte er zu seiner Mutter: „Dir sind doch 1100 Silberstücke gestohlen worden. Ich habe gehört, wie du damals den Dieb verflucht hast. Nun, das Geld ist bei mir. Ich selbst habe es genommen!“ Da rief seine Mutter: „Der Herr möge den Fluch in Segen verwandeln!“ 3 Micha gab ihr das Gestohlene zurück, und sie erklärte: „Das Silber soll dem Herrn gehören! Ich werde dir davon ein Gottesbild herstellen lassen, aus Holz geschnitzt und mit Silber überzogen. So wirst du doch noch etwas von dem Silber haben.“ 4 Sie brachte 200 der Silberstücke zum Goldschmied und ließ eine Götzenfigur aus Holz mit einem silbernen Guss anfertigen. Micha stellte die Figur bei sich auf, 5 denn er besaß ein eigenes Heiligtum. Er ließ noch andere Götzenstatuen und ein Priestergewand anfertigen und ernannte einen seiner Söhne zum Priester. 6 Damals gab es keinen König in Israel, und jeder tat, was er für richtig hielt. 7 Zu jener Zeit lebte ein junger Mann aus dem Stamm Levi in Bethlehem, das im Stammesgebiet von Juda liegt. 8 Er verließ die Stadt, um sich an einem anderen Ort niederzulassen. Auf seiner Reise durchs Gebirge Ephraim kam er an Michas Haus vorbei. 9 „Woher kommst du?“, fragte Micha ihn. Der junge Mann antwortete: „Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda. Ich möchte mich woanders niederlassen.“ 10 „Bleib hier bei mir!“, forderte Micha ihn auf. „Du kannst mein Ratgeber und Priester werden. Ich gebe dir dafür zehn Silberstücke im Jahr und so viel Kleidung und Nahrung, wie du brauchst.“ 11 Der Levit willigte ein und blieb. Micha nahm ihn auf wie einen seiner Söhne, 12 er ernannte ihn zum Priester und dachte: 13 „Jetzt wird der Herr mir sicher Gutes tun, denn ich habe einen Leviten als Priester!“

      • Episode 51
      • Richter 18 Teil 1  |  Richter 18:1-10

      Text:

      Zu dieser Zeit hatte Israel keinen König. Der Stamm Dan besaß noch kein eigenes Land und suchte deshalb nach einem Gebiet, in dem er sich ansiedeln konnte. 2 In Zora und Eschtaol wählten die Daniter aus ihren Sippen fünf bewährte Soldaten aus und schickten sie los, um das Land auszukundschaften. Die Männer zogen durch das Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus. Als sie dort übernachteten, 3 fiel ihnen der Levit durch seinen Dialekt auf. Sie gingen zu ihm und fragten: „Wie bist du hierher gekommen? Was machst du hier?“ 4 Der junge Mann erzählte ihnen seine Geschichte. „Micha hat mich angestellt“, sagte er, „ich bin sein Priester.“ 5 Da baten sie ihn: „Frag doch Gott, ob wir bei unserer Erkundungsreise Erfolg haben werden!“ 6 Der Levit ermutigte sie: „Macht euch keine Sorgen! Der Herr weiß, was ihr vorhabt, und er wird euch beistehen.“ 7 Da zogen die fünf Männer weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass die Menschen dort von niemandem unterdrückt und ausgebeutet wurden. Sie lebten ruhig und sicher wie die Sidonier. Die Stadt Sidon aber war zu weit entfernt, um ihnen helfen zu können, und in der Nähe hatten sie keine Verbündeten. 8 Die fünf Kundschafter kehrten zu ihrem Stamm nach Zora und Eschtaol zurück, wo man sie schon gespannt erwartete. 9 „Lasst uns in den Kampf ziehen!“, riefen sie. „Wir haben ein ausgezeichnetes Gebiet gefunden! Was steht ihr noch herum? Schnell, wir wollen aufbrechen und zuschlagen! 10 Die Bewohner dort sind auf keinen Angriff vorbereitet. Es ist ein großes und fruchtbares Gebiet. Dort wächst einfach alles, was ihr euch vorstellen könnt! Gott schenkt euch dieses Land!“

      • Episode 52
      • Richter 18 Teil 2  |  Richter 18:11-31

      Text:

      Mit 600 bewaffneten Männern brachen die Daniter von Zora und Eschtaol auf. 12 Sie zogen nach Kirjat-Jearim in Juda und schlugen im Westen der Stadt ihr Lager auf. Daher nennt man diesen Ort bei Kirjat-Jearim bis heute Mahane-Dan („Dans Lager“). 13 Von dort gingen sie ins Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus. 14 Die fünf Männer, die das Gebiet von Lajisch erkundet hatten, erzählten den anderen: „Stellt euch vor, in einem dieser Häuser gibt es eine Götzenstatue aus Holz, die mit Silber überzogen ist, außerdem noch andere Figuren und ein Priestergewand. Lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen!“ 15 Die fünf betraten das Haus Michas und begrüßten den jungen Leviten, 16 während die 600 Bewaffneten draußen am Tor warteten. 17 Als dann der Levit zu ihnen hinausging, schlichen sich die fünf in das Heiligtum und stahlen die Götzenstatue, die anderen Figuren und das Priestergewand. 18 Der Levit aber sah sie damit herauskommen und rief: „Was soll das?“ 19 „Sei still!“, gaben sie zurück. „Komm mit, und werde unser Ratgeber und Priester! Bei uns bist du Priester für einen ganzen israelitischen Stamm, das ist doch viel besser als nur für eine Familie!“ 20 Da freute sich der Levit. Er nahm die Götzenstatue, die anderen Figuren und das Gewand und schloss sich den Danitern an. 21 Dann brachen sie auf; ihre Frauen und Kinder, ihr Vieh und alles Wertvolle, was sie besaßen, stellten sie an die Spitze des Zuges. 22 Sie hatten sich schon ein ganzes Stück vom Haus entfernt, bis Micha endlich seine Nachbarn zusammengerufen und die Verfolgung aufgenommen hatte. 23 Als sie nahe genug an die Fliehenden herangekommen waren, schrien sie ihnen nach. Die Daniter drehten sich um und riefen Micha zu: „Was ist los? Was willst du mit all den Leuten?“ 24 „Ihr habt meine Götter gestohlen, die ich selbst angefertigt habe!“, gab Micha zurück. „Und auch meinen Priester habt ihr mir genommen! Ich bin von euch ausgeraubt worden, und da fragt ihr noch: ‚Was ist los?‘ !“ 25 Sie riefen: „Mach, dass du wegkommst! Sonst verlieren wir die Beherrschung und bringen dich und deine Familie um!“ 26 Dann setzten sie ihren Weg fort. Micha sah ein, dass er unterlegen war, und kehrte nach Hause zurück. 27 Seine Götzenstatuen behielten die Daniter, und auch der Priester blieb bei ihnen. Die Daniter zogen nach Lajisch und überfielen seine Einwohner, die sorglos und friedlich dort gelebt hatten. Sie töteten alle mit dem Schwert und brannten die Stadt nieder.28 Keiner half den Bewohnern. Denn Sidon war zu weit entfernt, und sonst hatten sie keine Verbündeten. Lajisch lag einsam in der Ebene bei Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und ließen sich dort nieder. 29 Sie nannten sie aber nicht mehr Lajisch, sondern Dan nach ihrem Stammvater, einem der Söhne Israels. 30 Sie stellten dort die geschnitzte Götzenstatue auf und ernannten den Leviten Jonatan zum Priester, einen Nachkommen von Moses Sohn Gerschom. Als Jonatan starb, wurde sein Sohn Priester und nach ihm seine Nachkommen, bis das Volk in die Gefangenschaft verschleppt wurde. 31 Michas Götzenbild stand ebenso lange in Dan wie das Heiligtum Gottes in Silo.

      • Episode 53
      • Richter 19  |  Richter 19:1-30

      Text:

      Zu der Zeit, als es noch keinen König in Israel gab, nahm sich ein Levit, der am äußersten Ende des Gebirges Ephraim wohnte, eine Nebenfrau aus Bethlehem in Juda. 2 Doch eines Tages war die Frau wütend über ihren Mann und lief ihm weg, sie kehrte zurück zu ihrem Vater nach Bethlehem. Vier Monate später 3 nahm der Levit zwei Esel und ritt mit seinem Knecht nach Bethlehem. Er wollte mit der jungen Frau sprechen und sie zurückgewinnen. Als er sie gefunden hatte, lud sie ihn in ihr Elternhaus ein. Ihr Vater freute sich sehr, seinen Schwiegersohn zu sehen, 4 und wollte ihn gar nicht wieder gehen lassen. Drei Tage lang blieben sie zusammen, sie aßen und tranken. 5 Am vierten Tag stand der Levit früh auf, um sich mit seiner Nebenfrau auf den Heimweg zu machen. Aber sein Schwiegervater hielt ihn zurück: „Iss erst einmal einen Bissen Brot, und stärk dich, dann könnt ihr losziehen.“ 6 Die beiden Männer setzten sich hin und aßen und tranken miteinander. „Tu mir doch den Gefallen“, bat der Schwiegervater, „und bleib noch eine Nacht hier. Lass es dir bei mir gut gehen!“ 7 Aber der Levit wollte aufbrechen. Da drängte ihn der Vater der Frau, noch einmal bei ihm zu übernachten, bis der Levit schließlich nachgab. 8 Am Morgen des fünften Tages stand er wieder früh auf, um abzureisen. „Stärke dich noch etwas“, ermunterte ihn sein Schwiegervater, „bis heute Nachmittag könnt ihr euch wirklich noch Zeit lassen.“ Wieder setzten sich die beiden hin und aßen. 9 Am Nachmittag erhob sich der Levit, um sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Weg zu machen. „Sieh doch“, wandte sein Schwiegervater ein, „der Tag geht zu Ende, bald wird es dunkel. Bleib über Nacht, und mach es dir hier bequem! Morgen früh könnt ihr dann aufbrechen und nach Hause zurückkehren.“ 10-11 Aber der Levit wollte nun abreisen. Er ließ die Esel satteln und machte sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Heimweg. Gegen Abend erreichten sie Jebus, das heutige Jerusalem. Da schlug der Knecht seinem Herrn vor: „Komm, lass uns in die Stadt gehen und dort eine Unterkunft suchen.“ 12 Doch der Levit erwiderte: „Ich will nicht bei diesen Fremden übernachten, die keine Israeliten sind. Wir gehen besser hinüber nach Gibea. 13 Wenn wir uns beeilen, können wir Gibea oder sogar noch Rama erreichen! In einem dieser Orte werden wir übernachten.“ 14 So zogen sie weiter, und bei Sonnenuntergang waren sie kurz vor Gibea im Gebiet des Stammes Benjamin. 15 Sie bogen vom Weg ab und gingen in die Stadt. Doch dort wollte sie niemand über Nacht aufnehmen, und so blieben sie an einem großen Platz in der Stadt sitzen. 16 Spät am Abend kam ein alter Mann von der Feldarbeit zurück. Er stammte aus dem Gebirge Ephraim und lebte als Fremder unter den Benjaminitern in Gibea. 17 Als er den Leviten auf dem Platz sitzen sah, fragte er ihn: „Wo kommst du her, und wo willst du hin?“ 18 Der Levit erklärte: „Wir kommen gerade aus Bethlehem in Juda und wollen zum äußersten Ende des Gebirges Ephraim, wo mein Zuhause ist. Von dort aus habe ich diese Reise nach Bethlehem unternommen. Aber hier in Gibea will uns niemand aufnehmen, 19 obwohl wir Stroh und Futter für die Esel und Brot und Wein für uns selbst mitgenommen haben. Wir sind wirklich mit allem versorgt.“ 20 „Ihr seid mir herzlich willkommen!“, lud der alte Mann sie ein. „Bitte lasst mich für euch sorgen. Hier draußen sollt ihr auf keinen Fall übernachten!“ 21 Er nahm sie mit in sein Haus und gab ihren Eseln Futter. Dann wuschen die Gäste sich die Füße, aßen und tranken.22 Während sie fröhlich zusammensaßen, umstellten skrupellose Männer aus Gibea das Haus. Sie schlugen gegen die Tür und riefen dem Hausherrn zu: „Gib den Mann, der bei dir ist, heraus. Wir wollen ihn vergewaltigen!“ 23 Der alte Mann ging zu ihnen hinaus und beschwor sie: „Das könnt ihr doch nicht tun, denn dieser Fremde ist mein Gast! Eine solche Schandtat dürft ihr auf keinen Fall begehen! 24 Eher gebe ich euch meine Tochter, die noch Jungfrau ist, und die Nebenfrau des Fremden. Vergewaltigt sie, und macht mit ihnen, was ihr wollt. Aber meinem Gast dürft ihr so etwas Fürchterliches nicht antun!“ 25 Doch die Männer von Gibea ließen nicht mit sich reden. Da führte der Levit seine Nebenfrau nach draußen. Die Männer fielen über sie her und vergingen sich die ganze Nacht an ihr. Erst im Morgengrauen ließen sie von ihr ab. 26 Die Frau schleppte sich noch bis zum Eingang des Hauses, in dem ihr Mann war. Dort brach sie zusammen und blieb liegen. Als es hell wurde,27 stand der Levit auf, um sich wieder auf den Weg zu machen. Er öffnete die Haustür und fand seine Nebenfrau davor liegen, die Hände auf der Schwelle. 28 „Steh auf“, sagte er zu ihr, „wir wollen weiter!“ Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und zog in seine Heimatstadt. 29 Dort angekommen, nahm er ein Messer und zerteilte die Leiche der Frau in zwölf Stücke. Dann ließ er die Teile überall in Israel den Menschen zeigen. 30 Alle, die es sahen, waren entsetzt und sagten: „So ein Verbrechen hat es noch nie bei uns gegeben. Seit wir aus Ägypten hierher gekommen sind, ist so etwas nicht geschehen. Wir müssen genau überlegen, was wir jetzt tun sollen.“

      • Episode 54
      • Richter 20 Teil 1  |  Richter 20:1-18

      Text:

      Alle Männer Israels aus dem Gebiet von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden und aus Gilead im Osten gingen nach Mizpa und versammelten sich dort in der Gegenwart des Herrn. 2 Auch die Oberhäupter der israelitischen Stämme waren gekommen. Sie stellten ein Heer von 400000 Soldaten auf, die alle mit Schwertern bewaffnet waren. 3 Im Stammesgebiet von Benjamin wusste man von diesem Treffen. Die Israeliten fragten: „Wie konnte dieses schreckliche Verbrechen nur geschehen?“ 4 Der Levit, dessen Frau ermordet worden war, berichtete: „Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea im Gebiet von Benjamin. Wir wollten dort übernachten. 5 Die Männer der Stadt versuchten, mich in ihre Gewalt zu bekommen. Sie umstellten in der Nacht das Haus meines Gastgebers und wollten mich töten. Meine Nebenfrau haben sie so brutal vergewaltigt, dass sie gestorben ist. 6 Ich habe ihre Leiche zerteilt und die Stücke überall in Israel herumzeigen lassen. Jeder sollte sehen, was für ein abscheuliches Verbrechen in unserem Land geschehen ist. 7 Darum seid ihr alle hier versammelt. Männer von Israel, bildet euch ein Urteil, und entscheidet, was zu tun ist!“ 8 Da standen alle Israeliten auf und erklärten einstimmig: „Keiner von uns wird nach Hause zurückkehren, 9 bevor Gibea seine gerechte Strafe bekommen hat. Wir müssen sofort gegen die Stadt vorgehen. Lasst uns auslosen, 10 wer Verpflegung für unser Heer besorgt. Dafür reicht jeder Zehnte von uns, alle anderen sollen gleich mit nach Gibea kommen. Wir werden die Bewohner dort zur Rechenschaft ziehen für das Verbrechen, das sie in unserem Land begangen haben.“ 11 So zogen die Israeliten geschlossen nach Gibea, um die Stadt anzugreifen. 12 Unterwegs sandten sie Boten zu allen Sippen des Stammes Benjamin und ließen ihnen ausrichten: „Bei euch ist eine abscheuliche Tat verübt worden. 13 Liefert uns die Männer von Gibea aus. Wir werden diese skrupellosen Kerle töten. Eine solche Schandtat darf in Israel nicht geduldet werden!“ Doch dazu waren die Benjaminiter nicht bereit.14 Aus dem ganzen Stammesgebiet zogen sie nach Gibea, um der Stadt im Kampf gegen die Israeliten zu helfen. 15 Noch am selben Tag stellten sie ein Heer von 26000 Mann auf, alle mit Schwertern bewaffnet. Dazu kamen weitere 700 erfahrene Soldaten aus Gibea selbst. 16 Im ganzen Stamm Benjamin gab es 700 Männer, die sogar mit der linken Hand Steine schleudern konnten und nie ihr Ziel verfehlten. 17 Die Israeliten hatten ohne den Stamm Benjamin 400000 kampferprobte Soldaten aufgeboten, die mit Schwertern bewaffnet waren. 18 Sie zogen nach Bethel und fragten Gott: „Welcher Stamm soll uns in der Schlacht gegen Benjamin anführen?“ Der Herr antwortete: „Juda soll vorangehen!“

      • Episode 55
      • Richter 20 Teil 2  |  Richter 20:19-28

      Text:

      Am nächsten Morgen zogen die Israeliten nach Gibea und schlugen in der Nähe ihr Heerlager auf. 20 Sie machten sich zum Angriff bereit und stellten sich in Schlachtordnung vor die Stadt. 21 Da stürmten die Benjaminiter heraus und töteten an jenem Tag 22000 von ihnen. 22-23 Die Israeliten flohen nach Bethel zum Heiligtum des Herrn und weinten dort bis zum Abend. Sie fragten den Herrn: „Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder vom Stamm Benjamin kämpfen?“ Der Herr antwortete: „Ja, greift sie an!“ Nun fassten die Israeliten wieder Mut. Sie stellten sich am nächsten Tag an derselben Stelle auf, 24 um Gibea anzugreifen. 25 Doch die Benjaminiter kamen ihnen erneut zuvor und brachten 18000 israelitische Soldaten um. 26 Da zog das ganze Heer der Israeliten wieder zum Heiligtum des Herrn nach Bethel; dort weinten und fasteten sie bis zum Abend. Sie brachten dem Herrn Brand- und Dankopfer dar 27 und fragten ihn, was sie tun sollten. Zu dieser Zeit stand in Bethel die Bundeslade Gottes, 28 und Pinhas, ein Nachkomme Eleasars und Aarons, übte das Priesteramt aus. „Sollen wir noch einmal gegen unsere Stammesbrüder von Benjamin kämpfen, oder sollen wir aufgeben?“, fragten die Israeliten. „Greift sie an“, antwortete der Herr, „morgen schenke ich euch den Sieg über sie.“

      • Episode 56
      • Richter 20 Teil 3  |  Richter 20:29-48

      Text:

      Diesmal legten sich einige israelitische Soldaten rings um Gibea in den Hinterhalt. 30 Die anderen stellten sich wie an den zwei ersten Tagen vor der Stadt zum Kampf auf. 31 Wieder stürmten die Benjaminiter heraus und griffen an. Auf den Wegen, die nach Bethel und nach Gibea führten, und auf dem offenen Land töteten sie etwa dreißig Israeliten. Dabei entfernten sie sich immer weiter von der Stadt. 32 „Jetzt schlagen wir sie wie die letzten Male!“, riefen sie. Doch die Männer Israels hatten sich einen Plan zurechtgelegt: „Wir fliehen vor ihnen und locken sie von der Stadt weg auf die Wege!“ 33 Sie rannten vor den Benjaminitern davon, bei Baal-Tamar aber kehrten sie um und stellten sich ihren Verfolgern entgegen. Die anderen Israeliten, die sich rings um Gibea auf freiem Feld versteckt gehalten hatten, kamen nun hervor. 34 Plötzlich sahen sich die Benjaminiter von Gibea 10000 der besten Soldaten aus ganz Israel gegenüber, und es entbrannte eine heftige Schlacht. Unerwartet brach das Unglück über die Stadt herein. 35 Die Israeliten siegten mit der Hilfe des Herrn und töteten an jenem Tag 25100 benjaminitische Soldaten. 36 Erst ganz zuletzt begriffen die Benjaminiter, dass sie verloren waren. Das israelitische Heer hatte sie durch seine Flucht von Gibea fortgelockt. Die Männer, die rings um Gibea im Hinterhalt lagen, 37 brachen aus ihren Verstecken hervor, überfielen die Stadt und töteten alle Menschen dort mit dem Schwert. 38 Dann legten sie Feuer und ließen eine große Rauchwolke aufsteigen. Dies war das Zeichen für die anderen Soldaten, 39 die zum Schein vor den Benjaminitern geflohen waren. Die Benjaminiter hatten etwa dreißig Israeliten getötet und gerufen: „Wir werden sie besiegen wie gestern und vorgestern!“ 40 Plötzlich stieg hinter ihnen der Rauch aus der Stadt auf. Die Benjaminiter drehten sich um und sahen, dass ganz Gibea in Flammen stand. 41 In diesem Augenblick machten die fliehenden Israeliten kehrt und griffen ihre Feinde an. Da packte die Benjaminiter die Angst. Sie merkten, dass sie verloren waren, 42-43 und versuchten nach Osten in Richtung Wüste zu entkommen. Nun verfolgten auch diejenigen Soldaten sie, die vorher Gibea aus dem Hinterhalt angegriffen hatten. Die Israeliten holten die Fliehenden ein, umzingelten sie und brachten sie um. 44 18000 Benjaminiter, alles erfahrene Soldaten, fielen in der Schlacht. 45 Die Überlebenden versuchten, weiter in Richtung Wüste zum Rimmonfelsen zu fliehen. Doch die Israeliten überwältigten unterwegs 5000 von ihnen und stachen sie nieder. Weitere 2000 töteten sie bei Gidom. 46 Insgesamt verloren die Benjaminiter in dieser Schlacht 25000 gute und kampferprobte Soldaten. 47 Nur 600 erreichten den Rimmonfelsen und versteckten sich dort vier Monate. 48 Die Israeliten brachen die Verfolgung ab und kehrten in das Stammesgebiet Benjamins zurück. Hier töteten sie alle Menschen und Tiere, die sie fanden, und brannten die Städte nieder.

      • Episode 57
      • Richter 21  |  Richter 21:1-25

      Text:

      Als die Israeliten in Mizpa versammelt gewesen waren, hatten sie geschworen: „Keiner von uns wird jemals seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben!“ 2 Nun gingen sie zum Heiligtum des Herrn nach Bethel und blieben bis zum Abend dort. Sie weinten laut und beteten: 3 „Herr, du Gott Israels, unser Volk hat einen ganzen Stamm verloren! Warum musste das geschehen?“ 4 Am nächsten Morgen standen sie früh auf, errichteten einen Altar und brachten darauf Brand- und Dankopfer dar. 5 Sie fragten einander: „Gibt es Leute aus unserem Volk, die nicht zu unserer Versammlung nach Mizpa gekommen sind?“ Damals hatten sie nämlich geschworen: „Wer nicht erschienen ist, muss sterben!“ 6 Es tat den Israeliten leid um die Benjaminiter. „Ein ganzer Stamm ist ausgelöscht“, klagten sie, 7 „wie können wir nur den wenigen Überlebenden zu Frauen verhelfen? Wir haben ja vor dem Herrn geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zu geben. 8 Vielleicht ist ja wirklich irgendeine Sippe nicht zu unserer Versammlung in Mizpa gekommen. Wir wollen es nachprüfen!“ Sie stellten fest, dass die Einwohner der Stadt Jabesch im Gebiet von Gilead nicht dabei gewesen waren, 9 denn als sie ihre Truppen musterten, fehlten die Männer aus Jabesch. 10 Da wählten sie 12000 Soldaten aus und befahlen ihnen: „Geht nach Jabesch in Gilead, und tötet alle Einwohner, auch die Frauen und Kinder. 11 Vollstreckt an ihnen Gottes Strafe! Nur die unverheirateten Mädchen lasst leben.“ 12 Die Soldaten fanden unter den Einwohnern von Jabesch 400 Mädchen, die noch nicht verheiratet waren, und brachten sie in das israelitische Lager bei Silo im Land Kanaan. 13 Von dort schickten die Israeliten Boten zu den Benjaminitern am Rimmonfelsen und schlossen Frieden mit ihnen. 14 Da kehrten die 600 Männer aus der Wüste zurück und bekamen die Mädchen aus Jabesch, die man am Leben gelassen hatte. Aber es waren nicht genug für sie alle. 15 Die Israeliten waren traurig, dass der Herr einen ihrer Stämme fast ausgelöscht hatte. Sie hatten großes Mitleid mit den Benjaminitern. 16 Wieder fragten die Ältesten: „Woher bekommen wir Frauen für die übrigen Männer von Benjamin? Sie haben ja alle Frauen ihres Stammes verloren! 17 Ihr Gebiet wollen wir ihnen gern lassen. Sie sollen nicht aussterben, nur weil sie kein Land mehr haben. 18 Aber wir dürfen ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau geben, denn wir haben geschworen: ‚Wer seine Tochter mit einem Mann aus Benjamin verheiratet, den soll Gottes Strafe treffen.'“ 19 Schließlich schlugen sie vor: „Bald findet doch das jährliche Fest für den Herrn hier in Silo statt. Dieser Ort liegt sehr günstig: nördlich von Bethel, südlich von Lebona und östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem führt. 20 Ihr Benjaminiter, legt euch in den Weinbergen auf die Lauer! 21 Wenn die Mädchen aus Silo herauskommen, um zu tanzen, springt ihr hervor, und jeder von euch packt eine von ihnen. Dann nehmt sie mit in euer Stammesgebiet. 22 Wenn ihre Väter und Brüder zu uns kommen und uns Vorwürfe machen, werden wir antworten: ‚Lasst ihnen die Mädchen. Sie haben beim Krieg gegen Jabesch nicht genug Frauen bekommen. Ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht freiwillig gegeben.'“ 23 Die Benjaminiter befolgten den Rat und raubten so viele Frauen, wie ihnen fehlten. Sie nahmen sie mit in ihr Stammesgebiet, bauten dort die zerstörten Städte wieder auf und wohnten darin. 24 Auch die anderen Israeliten machten sich auf den Heimweg und kehrten in die Gebiete zurück, aus denen sie stammten. 25 In jener Zeit gab es keinen König in Israel, und jeder tat, was er für richtig hielt.

Erschienen am: 17. Februar 2014
Bibelübersetzung:

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